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Re: [InetBib] Boersenverein luegt
- Date: Thu, 20 Aug 2009 18:05:30 +0200
- From: Matthias Ulmer <mulmer@xxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Boersenverein luegt
Lieber Herr Graf,
ich hab den von Ihnen verlinkten Text nun mehrfach gelesen und muss
sagen: ich kapiere ihn nicht. Das gibt für mich überhaupt keinen Sinn.
"Bislang wäre das Google-Partnerprogramm auch auf Anklang sowohl bei
Verlagen als auch Autoren gestoßen, berichtet Jessica Sänger von der
Rechtsabteilung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels."
Das ist sicher richtig. Ich verstehe nur das "bislang" nicht. Warum
sollte sich an der Zustimmung der Verlage zum Partnerprogramm etwas
ändern?
"Allerdings werden die Werke im Rahmen des Google-
Bibliothekenprogramms auch Bibliotheken und Universitäten zur
Verfügung gestellt, ohne sich vorher die Erlaubnis bei den
Rechteinhabern eines Werks eingeholt zu haben, kritisiert der
Börsenverein."
Google kann mit den Titeln aus dem Partnerprogramm das machen, was
die Verlage per Lizenzvertrag zulassen. Ich habe aber bisher noch
nichts davon gehört, dass Titel aus dem Partnerprogramm im
Bibliotheksprogramm angeboten werden... Und wenn mit Rechteinhaber
die Autoren gemeint sind, dann muss Google im Rahmen des
Partnerprogramms bei denen doch überhaupt nicht anfragen. Das gibt
alles keinen Sinn.
"Bibliotheken, die an diesem Programm teilnehmen, zum Beispiel die
Universitätsbibliothek von Harvard oder die Bayerische
Staatsbibliothek, ermöglichen Google nämlich vollständigen Zugriff
auf Millionen von Titeln."
Ja und? Wie Sie, Herr Graf, richtig sagen, sind das bei der BSB nur
rechtsfreie Titel. Ich kann das Problem nicht erkennen.
Das ganze wird im Artikel im Standard im Zusammenhang mit dem Google
Book Settlement aufgeführt. Und das verstehe ich nun noch viel
weniger. Was hat die BSB mit dem GBS zu tun?
Mir scheint, der Journalist hat das Thema nicht im Griff gehabt. So
wie ich Frau Sänger kenne, hätte sie so unpräzise Aussagen sicher
nicht gemacht. Den Unsinn würde ich nach meiner Erfahrung Frau Sänger
bzw. dem Börsenverein nicht anlasten.
Wenn man das wörtliche Zitat aus dem Artikel nimmt, dann stellt sich
die Sinnfrage insgesamt:
"Wir befürchten, dass viele Werke von Google ohne Kenntnis der
Rechteinhaber veröffentlicht und genutzt werden. Unsere Mitglieder
haben uns gegenüber diesbezüglich schwerwiegende Bedenken geäußert.
Daher bereiten wir derzeit auch eine entsprechende Stellungnahme
gegenüber dem Gericht in den USA vor"
Das ist als Zitat denke ich einwandfrei. Da ist das Book Settlement
gemeint und das Einscannen nicht rechtefreier Titel über das
amerikanische Bibliotheksprogramm. Das hat aber weder mit dem
Partnerprogramm noch mit der Bayerischen Staatsbibliothek etwas zu tun.
Ich würde das einfach mal auf die Hitze schieben.
Gruss
Matthias Ulmer
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Am 20.08.2009 um 17:29 schrieb Klaus Graf:
Es lesen in dieser Liste genuegend U-Boote des
Boersenvereins mit, um hier fordern zu koennen, dass der
Boersenverein sich fuer seine unverschaemte
Falschdarstellung bei der Bayerischen Staatsbibliothek
entschuldigt:
http://archiv.twoday.net/stories/5889896/
Das ist nur ein Beispiel fuer die endlose Desinformation in
Sachen Google, die von interessierten Kreisen verbreitet
wird.
Klaus Graf
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