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Re: [InetBib] Ansetzung von chinesischen Namen



Liebe Frau Payer:

aus Ihrer Anfrage ist mir nicht ganz klar geworden, ob es Ihnen um die 
Ansetzung geht, d.h. dass das Koma nach "Mao" Sie stört, ....

Ja, das ist 's, das Komma hinter Mao! Und die Tatsache, daß so in den 
Personen-Stammsätzen angesetzt 
wird. Daß also, um es am Gründer der chinesischen Republik Sun Yat-sen zu 
zeigen, der Stammsatz mit 
der DNB-Id. 13113115X mit der Ansetzung "Sun Yat-Sen" ein Irrläufer ist und der 
mit der DNB-Id. 
118620045 mit der Ansetzung "Sun, Yat-sen" die Regel und das Prinzip abbildet.  

weil der 
Familienname im Chinesischen immer an erster Stelle kommt?

Ja, wie im Bayerischen z.B. die Bezeichnung "Brandner Kaspar" für Kaspar 
Brandner fortlebt ... :-))

Das ist damals 
bei der Festlegung der Regeln sehr diskutiert worden und von Seiten der 
Sinologen kam auch großer Einspruch gegen das Koma.

Ohne Sinologe zu sein: das Gegenteil hätte mich überrascht.

Aus praktischen 
Datenhaltungsgründen hat man sich dann aber auf das Komma verständigt.

Am Rande interessant wäre die Art von Datenhaltungsgründen zu wissen, die für 
das Komma sprachen. 
Denn die Ansetzung von z.B. Roswitha von Gandersheim als "Hrotsvita 
<Gandeshemensis>" verzichtet 
auch auf das Komma.

Aber na ja, das ist nun so entschieden, und diese Entscheidung scheint auch in 
den internationalen 
Rahmen zu passen, wie mich ein Blick in die Library of Congress lehrte.
 
Sollte man automatisch die Ansetzungsform in das Feld der Verfasserangabe 
setzen können, wenn Ansetzungs- und Vorlageform identisch ist, muss man dann 
aber aufpassen, dass das bei chinesischen Namen nicht gemacht wird.

Genau das war der Auslöser meiner Beschäftigung mit dem Problem. Nun muß ich 
halt entweder in allen 
Fällen das Verfasserangabefeld (MAB 359) ausfüllen oder meinem Allegro sagen, 
daß es aus "Mao, 
Zedong" im Fall chinesischsprachiger Titel gefälligst nicht "Zedong Mao", 
sondern "Mao Zedong" machen 
soll. 

Herr Todt hat ja schon darauf hingewiesen, dass bei Ihrem Buch der 
Verfassername nicht in die Verfasserangabe gehört, da er mit dem Sachtitel 
grammatisch verbunden ist.

Damit wäre die eine meiner Lösungen ausgeschlossen, nämlich das 
Verfasserangabefeld in jedem Fall zu 
besetzen - oder ich erlaube mir in seltenen Fällen eine kleine RAK-Abweichung.  
:-))

Das hat aber doch gar keine Auswirkungen auf Namensverweisungen und
damit auf die Suche. .... Durch die Verknüpfung der Ansetzungsform
und der Verweisungsformen mit allen dazu gehörigen Titeln erhält man
alle im entsprechenden Katalog vorhandenen Titel. 
...
Übrigens findet man im SWB Mao unter allen unten genannten Möglichkeiten, 
habe gerade mal nachgeschaut.

Ja, das erreicht der gut ausgebaute Personen-Stammsatz.


Mit bestem Dank für Ihre ausführlichen und kompetenten Erklärungen
sowie mit freundlichen Grüßen:

Heinrich Allers

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