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Re: [InetBib] Frage zu Hybridpublikationen
- Date: Wed, 5 Aug 2009 17:25:58 +0200
- From: Walther Umstaetter < h0228kdm@xxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Frage zu Hybridpublikationen
On Aug 5, 2009, at 4:34 PM, Klaus Graf wrote:
Ich denke, besser als Steinhauer 2005 kann man das Problem
nicht formulieren:
"Es ist Sinn einer Publikation, gelesen zu werden, nicht
aber, Verlage zu alimentieren."
Das ist doch selbstverstaendlich. Bei Ranganathan hiess das,
jedem Buch sein Leser, und jedem Leser sein Buch. Das ist
die gemeinsame Aufgabe von Bibliotheken und Verlagen.
Wie weit das gedruckt und wieweit das online angeboten wird,
ist eine Frage des Bedarfs bei den Lesern.
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg26568.html
Der Apostel der Hybridpublikation hat uebrigens ein
instruktives Beispiel publiziert, bei dem es gerade nicht
um bekannte Autoren ging:
http://skriptorium.blog.de/2008/01/29/
eine_diplom_arbeit_publizieren~3650003/
Dass viele Dissertationen und Examensarbeiten gar nicht erst
im Buchhandel erscheinen muessen, wenn sie im Internet abrufbar sind,
ist im Prinzip auch klar. Viele Publikationen sind doch fuer die
Verlage
voellig uninteressant. Insofern stimmen wir doch voellig ueberein.
Das Fatale an dieser Diskussion ist, dass man nicht alle Verlage und
alle
Pubikationsformen in einen Topf werfen darf.
Der groesste Feind vieler Verlage ist ihre Konkurrenz, nicht das
Bibliothekswesen
oder Open Access, und wer das nicht erkennt bremst nur eine wichtige
Entwicklung, die ohnehin nicht vermeidbar ist.
Das ist nicht der Untergang der Verlage oder des Bibliothekswesens,
sondern der unausweichliche Schritt in die Wissenschaftsgesellschaft,
die dringend eine leistungsfaehige Knowledge economy braucht.
Ueber deren grundkonzept muessen wir uns Gedanken machen.
Mit den veralteten Vorstellungen einer verknappten Ware (Wissen),
damit diese Marktfaehig wird, kommt man da nicht weit.
MfG
W. Umstaetter
--
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