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Re: [InetBib] Frage zu Hybridpublikationen



Auf diese Zusammenstellung

http://delicious.com/Klausgraf/monograph_open_access


ist ja hier schon wiederholt hingewiesen worden,
und sie is auch ohne Zweifel interessant.
Ich wuerde nur auch empfelen die Texte genauer zu lesen,
bevor unbrauchbare Pauschalaussagen gemacht werden.
Aber das hatten wir hier schon.

Dass das kostenlose Angebot von Publikationen im Netz
eine wichtige Reklame fuer gedruckte Erscheinungen ist,
steht sicher ausser Frage.
Ob die Zahl der verkauften Exemplare erhoeht wird,
ist mehr eine Frage der Bekanntheit der Autoren.
Insofern sollte man die Bekanntheit des Kollegen Kuhlen nicht
uebersehen.

Aus den Zitationsanalysen wissen wir beispielsweise,
dass Publikationen keinem Matthaeuseffekt unterliegen,
also nicht dadurch oefter zitiert werden, weil sie schon oft
zietiert wurden. Aber Autoren (oder auch Laender "Bonitz-Effekt"),
die oft zitiert wurden, werden mit ihren neuen Publikationen
vermehrt zitiert.

Es ist also im Interesse der Autoren ihren Bekanntheitsgrad ueber
Open Access zu steigern. Fuer die Verlage lohnt sich das nur, wenn die
Autoren auch bei ihnen bleiben, bzw. wenn die Autoren einen
attraktiven Namen mitbringen.

Ausserdem ist die Zahl der Auflagen bei wissenschaftlichen
Publikationen weniger durch die Qualitaet oder die Angebotsform
bestimmt, als vielmehr von der Zahl derer, die ein Buch auch zu
lesen vermoegen. Insofern sind ein paar mathematische Gleichungen
nicht selten der limitierende Faktor, wie mehrere Wissenschaftler
schon festgestellt haben.

Eine bemerkenswerte Variante ist, Gleichungen und Terminologien
in Buechern aufzunehmen, die eigentich voellig ueberfluessig sind,
aber der Publikation einen wichtigen  pseudowissenschaftlichen Touch
verleihen (SOKAL, A. und BRICMONT, J. 1999)

Es wird oft behauptet, dass gute Dissertationen oder auch  
Abschlussarbeiten
auch im Verlagswesen erscheinen. Weit gefehlt ;-) Das ist lediglich eine
Frage der Thematik und damit der Zielgruppe.

MfG

W. Umstaetter

-- 
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