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Re: [InetBib] Suchmaschinen und ihre Bewertung
- Date: Fri, 26 Jun 2009 08:53:14 +0200
- From: Ruediger Schneemann <schneemann@xxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Suchmaschinen und ihre Bewertung
Klaus Lepsky schrieb:
...
Suchmaschinen lassen sich - wie alle Retrievalsysteme - seriös bewerten, das
kostet aber Arbeit, denn dazu muss man methodisch vorgehen und Retrievaltests
durchführen. Will wohl keiner, alles mögliche behaupten geht ja auch ...
Hallo Herr Lepsky,
na da haben Sie sich aber seriös wissenschaftlich ganz schön aus dem
Fenster gelehnt: ß sind Sonderzeichen? ui, ui, ui
Sie arbeiten wohl noch mit einer schweizerischen Schreibmaschine aus dem
letzten Jahrtausend? Da gibt es in der Tat kein ß
vgl. http://ss-schweiz.ch/
Einfach mal in Wikipedia gucken, das "kostet ..." doch wirklich nicht
viel "...Arbeit":
bei http://de.wikipedia.org/wiki/Sonderzeichen
und bei http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9F
Bevor hier jetzt weitere Fremd- und Selbstbeweihräucherungen von z.B. BASE
folgen, wäre es nett, wenn Bielefeld folgende Frage eines - zugegeben -
Geisteswissenschaftlers beantworten würde:
Warum findet BASE bei einer Suche nach
"Schloß" 35.355 Treffer und bei einer Suche nach>
"Schloss" 6.319 Treffer?
Nein, dies ist kein sprachliches Problem, sondern betrifft den Umgang mit
Sonderzeichen im Index, echte Basics (sic!) im Information Retrieval. In der
Tat, bei einem solchen Index kann ich mir dann auch den Retrievaltest
sparen...
Also lernen wir: ß gehört zu den Buchstaben.
Also lernen wir weiter, dass mit "Schloß" und "Schloss" nach 2
verschiedenen Begriffen gesucht wird.
Solange die BASE-Betreiber keine automatisierte Synonymverknüpfung
hinterlegen (was von qualifizierten Rechercheuren durchaus nicht
generell unterstützt wird), werden Sie immer unterschiedliche Ergebnisse
bekommen. Also ist das kein Beispiel für einen Retrievaltest, sonder
eher für einen Intelligenz...
Jetzt mal generell zu der Diskussion zu BASE:
ich finde es überhaupt nicht gut, mit welcher arroganten
Leichtfertigkeit und Lust am Diskreditieren (Klaus Graf!) über die
Arbeit von Leuten geurteilt wird, die mit Engagement und Sachkenntnis
fast schon verzweifelt versuchen, aus dem leicht anarchischen und nicht
gerade hoch entwickelten deutschen Bibliotheksangebot Mehrwert zu erzeugen.
Wir sollten doch die wenigen Leuchttürme wie die UB Karlsruhe mit dem
KVK, die UB Regensburg mit EZB und DBIS, die UB Münster mit Lotse und
eben die UB Bielefeld mit BASE solidarisch (und durchaus kritisch)
unterstützen, aber nicht madig machen.
Kein System ist perfekt (Rom wurde wohl auch nicht an einem Tag erbaut
...), schon gar nicht zu Beginn. Wenn die Richtung stimmt, dann sollten
wir die Kollegen/innen unterstützen. Und dass die Richtung stimmt, zeigt
auch, dass der KVK sein OASE (früher KVVK) zugunsten von Base beendet
hat, vgl. http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/oase/en/
So, das wollte ich jetzt mal als Wort zum Wochenende gesagt haben.
Ein selbiges Schönes
Rüdiger Schneemann
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