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Re: [InetBib] Suchmaschinen und ihre Bewertung



Klaus Lepsky schrieb:
...

Suchmaschinen lassen sich - wie alle Retrievalsysteme - seriös bewerten, das
kostet aber Arbeit, denn dazu muss man methodisch vorgehen und Retrievaltests
durchführen. Will wohl keiner, alles mögliche behaupten geht ja auch ...

Hallo Herr Lepsky,
na da haben Sie sich aber seriös wissenschaftlich ganz schön aus dem 
Fenster gelehnt: ß sind Sonderzeichen? ui, ui, ui

Sie arbeiten wohl noch mit einer schweizerischen Schreibmaschine aus dem 
letzten Jahrtausend? Da gibt es in der Tat kein ß
vgl. http://ss-schweiz.ch/

Einfach mal in Wikipedia gucken, das "kostet ..." doch wirklich nicht 
viel "...Arbeit":
bei http://de.wikipedia.org/wiki/Sonderzeichen
und bei http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9F


Bevor hier jetzt weitere Fremd- und Selbstbeweihräucherungen von z.B. BASE
folgen, wäre es nett, wenn Bielefeld folgende Frage eines - zugegeben -
Geisteswissenschaftlers beantworten würde:

Warum findet BASE bei einer Suche nach 
"Schloß"   35.355 Treffer und bei einer Suche nach> 
"Schloss"   6.319 Treffer?

Nein, dies ist kein sprachliches Problem, sondern betrifft den Umgang mit
Sonderzeichen im Index, echte Basics (sic!) im Information Retrieval. In der
Tat, bei einem solchen Index kann ich mir dann auch den Retrievaltest 
sparen...



Also lernen wir: ß gehört zu den Buchstaben.
Also lernen wir weiter, dass mit "Schloß" und "Schloss" nach 2 
verschiedenen Begriffen gesucht wird.
Solange die BASE-Betreiber keine automatisierte Synonymverknüpfung 
hinterlegen (was von qualifizierten Rechercheuren durchaus nicht 
generell unterstützt wird), werden Sie immer unterschiedliche Ergebnisse 
bekommen. Also ist das kein Beispiel für einen Retrievaltest, sonder 
eher für einen Intelligenz...

Jetzt mal generell zu der Diskussion zu BASE:
ich finde es überhaupt nicht gut, mit welcher arroganten 
Leichtfertigkeit und Lust am Diskreditieren (Klaus Graf!) über die 
Arbeit von Leuten geurteilt wird, die mit Engagement und Sachkenntnis 
fast schon verzweifelt versuchen, aus dem leicht anarchischen und nicht 
gerade hoch entwickelten deutschen Bibliotheksangebot Mehrwert zu erzeugen.

Wir sollten doch die wenigen Leuchttürme wie die UB Karlsruhe mit dem 
KVK, die UB Regensburg mit EZB und DBIS, die UB Münster mit Lotse und 
eben die UB Bielefeld mit BASE solidarisch (und durchaus kritisch) 
unterstützen, aber nicht madig machen.

Kein System ist perfekt (Rom wurde wohl auch nicht an einem Tag erbaut 
...), schon gar nicht zu Beginn. Wenn die Richtung stimmt, dann sollten 
wir die Kollegen/innen unterstützen. Und dass die Richtung stimmt, zeigt 
auch, dass der KVK sein OASE (früher KVVK) zugunsten von Base beendet 
hat, vgl. http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/oase/en/

So, das wollte ich jetzt mal als Wort zum Wochenende gesagt haben.
Ein selbiges Schönes
Rüdiger Schneemann

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