Liebe Liste, ich finde das Thema viel zu ernst, als dass man sich an der wahrscheinlich technisch unkorrekten Aussage von unser Ministerin festbeißt! Wozu hat sie (wie alle anderen Minister auch) so viele hochbezahlte Beamten, wenn diese scheinbar eine sehr miese Zuarbeit leisten!! Leider ist dies hier nur ein Bsp. für die sehr flache Gesetzgebung der letzten Zeit, die selbst die Rechtsprechung nicht mehr füllen kann! Übrigens, seit ich das Buch "Vater unser in der Hölle" gelesen habe, lässt mich das Thema nicht mehr los und ich kann mich nur darüber erregen, wie zögerlich die Politik hier zu handeln versucht. Es geht hier um unsere Kinder und die sind das höchste Gut was wir besitzen!!!! Übrigens ich kann auch nicht so richtig was mit "/etc/resolv.conf ändern " anfangen, aber deswegen schäme ich mich nicht! Dank der Liste wird man ja immer schlauer!!! Mit freundlichen Grüßen M. Heinrichs Martina Heinrichs Verwaltungsbibliothek Bei der Hauptwache 4 39104 Magdeburg Tel. 0391 540 2866 Fax 0391 540 2680 URL www.magdeburg.de/info/verwaltungsbibliothek
"Kay Heiligenhaus" <kay.heiligenhaus@xxxxxxxxxxxx> 27.04.2009 11:17
Lieber Herr Baumgartner, liebe Liste,
Ich bin ein potenzieller Pädokrimineller, weil ich meine /etc/resolv.conf ändern kann?
Das Interview (http://download.radioeins.de/mp3/_programm/8/20090424_zt_kopf.mp3) ist nicht nur an dieser Stelle so wirr, daß man nur mutmaßen kann, was Frau von der Leyen hier wohl gemeint haben könnte. Es zeigt aber wohl, wie technischer Sachverstand (bei der Konfiguration von DNS-Servern würde ich heute bereits eher von Alltagswissen sprechen) von Politikern einfach beiseite geschoben wird, damit man irgendwie Handlungsfähigkeit suggerieren kann.
Behörden, Universitäten und Provider mit weniger als 10.000 Kunden sollen von der Sperrverpflichtung ausgenommen werden: http://www.golem.de/0904/66551.html Spätestens dadurch wird die ganze Sache endgültig zur Farce.
Das Ganze scheint also eine Art von Pseudoaktionismus zu sein. Aber eine sehr gefährliche Art. Wenn man das konsequent durchspielt, dann würden bald auch diese "Ausnahmen" getilgt und es gehörte die Nutzung von Proxyservern technisch ebenso unterbunden wie die Nutzung alternativer DNS-Server. Am Schluß hätten wir die politische Aufforderung zur Etablierung einer "zentralistischen Bundesnetzinfrastruktur", die man heute schon in China und einigen arabischen Ländern bewundern kann. Der Bundestrojaner könnte gleich in "Windows 8" integriert werden, die Nutzung von Linux wird gesetzlich verboten, da versierte Nutzer ja ihr eigenes Betriebssystem kompilieren können. Hierzu paßt, was gerade über Archivalia gelaufen ist: http://archiv.twoday.net/stories/5667711/ Der "Augsburger Appell" bringt das "Problem", mit dem wir hier konfrontiert sind, ganz gut auf den Punkt: "Heute ist die Lagerung oder Speicherung von geistigen Inhalten (Bücher, Filme, Musik-Alnben etc.) durch Computertechnik innerhalb weniger Jahrzehnte nahezu kostenlos geworden. Moderne Festplatten in TeraBytegrösse fassen ganze Bibliotheken, Film- und Musikarchive. Ebenso ist die Verbreitung von geistigen Inhalten via Internet und Digitalkopie nahezu kostenlos - ein Internetanschluss zum monatlichen Pauschalpreis ermöglicht das Abrufen von beinahe allen Büchern, Filmen, Musikstücken. Digitale Speichermedien schrumpfen von Jahr zu Jahr in der Grösse und im Preis und gewinnen an Kapazität. Beides macht die Weitergabe geistiger Inhalte so problemlos wie noch nie zuvor in der menschlichen Geschichte. Dass Teile dieser kostenlosen Distribution im Moment als illegal gelten, geht am Problem vorbei: Es ist technisch nicht möglich, diese Verbreitung zu verhindern, aber der Urheber erhält keinen Gegenwert für seine geistige Leistung." Man kann sich zwar trefflich streiten, ob die Distribution "ganzer Bibliotheken" wirklich so kostenlos ist, wie hier - aus der privaten Nutzungsperspektive - beschrieben. Dennoch würde ich dem Verfasser recht geben, daß: "Das Gefäss der Pandora ist geöffnet, und wird sich nie wieder verschliessen lassen. Die Digitalisierung lässt sich genau so wenig rückgängig machen wie einst der Buchdruck. Wir müssen uns mit der stark veränderten Realität arrangieren, ob es uns gefällt oder nicht." Nun möchte ich hier nicht den Eindruck erwecken, die schwerstkriminelle "Herstellung, Distribution und Konsumtion" von Kinderpornographie sei vergleichbar mit der illegalen "Herstellung, Distribution und Konsumtion" von Raubkopien, die das Urheberrecht tangieren. Mir liegt nur daran zu verdeutlichen, in welchem Ausmaß wir mit medialen Realitäten konfrontiert sind, die man verstehen muß, wenn man über technische und rechtliche Instrumente nachdenkt, mit ihnen "fertig" zu werden. Beste Grüße, Kay Heiligenhaus
Attachment:
Martina Heinrichs.vcf
Description: Text document