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Re: [InetBib] Herr Ulmer, sein Brief, der Artikel im Börsenblatt und der Heidelberger Appell



".. in dem es nicht nur um die möglicherweise ungesetzliche Vorgehensweise von zwei Bibliotheken geht"

Man sollte m. E. die Vorgehensweise der UB Würzburg und die der ULB Darmstadt strikt auseinanderhalten. In Würzburg wurden § 52 b angewendet, ohne lieferbare Bücher zum Absaugen freizugegeben (ein Einzelfall war dort ein Versehen), während in Darmstadt dies tatsächlich der Fall zu sein scheint. Ein solches Vorgehen wird zweifellos keinen Bestand haben. Bibliotheken als freie Texttankstelle für digitalisierte lieferbare Medien? Wer glaubt das?

Bibliotheken verspielen damit die Chancen, die im § 52 b stecken, nämlich Gesamtbestände zu digitalisieren (auch als Fremdleistung!) und sie zur Volltextrecherche und zum Studium inhouse anzubieten (auch verliehene Medien). Ein Vorgehen wie in Darmstadt ist einfach unbillig und verbaut eine Kooperation mit den Verlagen.

Peter Delin

Angelika Finke schrieb:
Hallo Herr Ulmer,
liebe Kolleginnen und Kollgen!

In der Liste wurde eine vielseitige und interessante Diskussion geführt, bei der wir viel gelernt haben, was das Urheberrecht angeht, was Auslegungen angeht und was die Seite eines kleineren Verlages angeht, der wissenschaftliche Bücher herausgibt und keine wissenschaftlichen Zeitschriften.

Was wir alle - scheint mir - aus den Augen verloren haben, ist der Grund des Anstoßes für diese Diskussion, namlich: der Text/Inhalt des Briefes von Herrn Ulmer und der Text/Inhalt des Heidelberger Appells. Und jetzt geht es auch noch um den Text und Inhalt seines Artikels im Börsenblatt.

Der Brief (in dem es nicht nur um die möglicherweise ungesetzliche Vorgehensweise von zwei Bibliotheken geht) stellt Behauptungen auf, die nicht korrekt sind, stellt Dinge falsch dar, stellt Fakten in falsche Zusammenhänge und entwirft so ein völlig falsches Bild der Situation. Und verunglimpft einen gesamten Berufsstand. Gleiches gilt für den Heidelberger Appell und erst recht für den Artikel im Börsenblatt, der offensichtlich sogar* nach *der Disskussion in dieser Liste entstand.

Diese ungenauen, unkorrekten Aussagen, diese falschen Zusammenhänge und diese pauschalen Verunglimpfungen dürfen doch so nicht stehen bleiben. Ich erwarte eine Entschuldigung von Ihnen, Herr Ulmer, und Richtigstellungen! Eine Entschuldigung an alle Bibliothekarinnen und Bibliothekare, die ihren Beruf völlig korrekt ausüben!
Eine korrigierte Fassung Ihres Briefes an Ihre Autoren.
Eine modifizierte Fassung des Heidelberger Appells mit korrekter Darstellung der Zusammenhänge um Publikationen, Urheberrecht und Open Access.

Aber darauf kann ich wohl lange warten, denn Ihr Artikel im Börsenblatt, Herr Ulmer, ist noch um einige Grade heftiger in seinen Aussagen als Ihr Brief und der Heidelberger Appell es sind. Ich empfinde das als unverfrorene Frechheit!

"Den Dialog suchen" sieht wahrhaftig anders aus!

Angelika Finke




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