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[InetBib] Enquetekommission empfiehlt in ihrem Schlussbericht Bibliotheksgesetze



Sehr geehrte Damen und Herren,

 

die Enquetekommission ?Kultur in Deutschland? hat ihren Schlussbericht
(512 Seiten) vorgelegt. Er ist hier als Drucksache 16/7000 online
abrufbar:

http://www.bundestag.de/aktuell/archiv/2007/kultur_schlussbericht/index.
html

 

Zum Thema Bibliotheken legt die Enquetekommission folgende Empfehlungen
vor (Seite 129-132):

 

3.1.2.3. Öffentliche Bibliotheken

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C) Handlungsempfehlungen

 

1. Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern, Aufgaben und
Finanzierung der öffentlichen Bibliotheken in Bibliotheksgesetzen zu
regeln. Öffentliche Bibliotheken sollen keine freiwillige Aufgabe sein,
sondern eine Pflichtaufgabe werden. Alternativ zu Bibliotheksgesetzen
der Länder kann die rechtliche Sicherung von öffentlichen Bibliotheken
auch durch einen länderübergreifenden Staatsvertrag angestrebt werden.

 

2. Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern, einen
länderübergreifenden Bibliotheksentwicklungsplan zu erstellen. Ein
solcher Plan soll bildungspolitische

Zielsetzungen und Qualitätsstandards beinhalten.

 

3. Die Enquete-Kommission empfiehlt dem Bund und den Ländern die
Einrichtung einer Bibliotheksentwicklungsagentur zu prüfen. Diese
Agentur kann dazu beitragen, strategische, innovative und
qualitätssichernde Zielsetzungen länderübergreifend abzustimmen und
umzusetzen.

 

4. Die Enquete-Kommission empfiehlt den Ländern, Bibliotheken in ihre
Bildungskonzepte einzubinden. Die Länder sollen eine
spartenübergreifende Arbeit fördern. Mit einer Kooperation zwischen
Schulen, Vorschulen, Kindergärten und anderen Bildungs- und
Kultureinrichtungen können ? zum Beispiel durch eine Zusammenarbeit von
Schulbibliothek und öffentlichen Bibliotheken ? Synergieeffekte erzielt
werden. Weitere Schnittstellen und Kooperationsmöglichkeiten können in
einem Bibliotheksentwicklungsplan formuliert werden.

 

5. Die Enquete-Kommission empfiehlt dem Bund und den Ländern, gemeinsam
eine nationale Bestandserhaltungskonzeption für gefährdetes
schriftliches Kulturgut zu erarbeiten. Die Enquete-Kommission empfiehlt
weiterhin der Bundesregierung ein Förderprogramm zur physischen Rettung,
digitalen Erfassung und digitalen Sicherung von bedrohtem schriftlichem
Kulturgut von nationaler und europäischer Bedeutung aufzulegen, sowie
sich dafür einzusetzen, dass entsprechende Fördermöglichkeiten auf
EU-Ebene erweitert werden.

 

(Schlussbericht der der Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland"
(Drucksache 16/7000), Seite 132)

 

Morgen, am 13. Dezember, wird der Deutsche Bundestag darüber
debattieren.

 

Freundliche Grüße,

Barbara Schleihagen

 

Deutscher Bibliotheksverband e.V.

Geschäftsführerin

Strasse des 17. Juni 114

10623 Berlin

Tel: 030/39 00 14 80

Fax: 030/39 00 14 84

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