Zitat:
"Wir müssen die Nutzer davon überzeugen, dass ein Brockhaus
wesentlich wertvoller ist als Wikipedia", sagt Christina
Michel,
Leiterin der Bibliothek der Fachhochschule Amberg-Weiden.
"Fundierte
Informationen sind nicht zum Nulltarif zu haben, das
übersieht der
Nutzer nur allzu leicht. Es mangelt oft an Kritikfähigkeit
- gerade
bei Schülern und Studenten." Der große Vorteil der
Bibliotheken in
Zeiten des World Wide Webs sei es, einen strukturierten
Zugang zu
Informationen mittels Datenbanken und Katalogen zu bieten.
"Diese
Kompetenz wird von den Nutzern im festen Glauben, man finde
"sowieso
alles bei Google", zunehmend verkannt", warnt Michael
Schanbacher,
Bibliotheksleiter an der Hochschule Heilbronn.
Zitat Ende.
Quelle:
http://www.presseportal.de/pm/67549/1068448/fiz_fachinformationszentrum_technik_inform_gmbh
Als Lehrender im Bereich Internet-Recherche (an der
Elite-Uni - laut dpa-Meldung - RWTH Aachen und in Freiburg,
moeglicherweise ebenfalls Elite-Uni) weise ich diese
Aussage der angeblichen Informationsexperten zurueck.
Es ist durch empirische Untersuchungen hinreichend
nachgewiesen, dass eine pauschale Aussage, dass ein
Brockhaus wesentlich wertvoller ist als die Wikipedia,
eindeutig falsch ist. Man kann tausende Wikipedia-Artikel
angeben, aus denen kritische Studierende wesentlich
substantiellere Informationen entnehmen koennen als aus dem
Brockhaus.
Fundierte Informationen sind via OAIster oder Google
Scholar oder Google Book Search oder Google Websuche sehr
wohl zum Nulltarif (also ohne zusaetzliche Lizenzkosten) zu
haben. Nach meiner langjaehrigen Erfahrung bieten
kostenfreie bibliographische Datenbanken im Netz sehr wohl
bessere bzw. wertvolle ergaenzende Informationen als die in
den Hochschulnetzen Angebotenen.
Das Trauerspiel der virtuellen Fachbibliotheken incl.
Vascoda (Verstecke Information), das Scheitern der
Duesseldorfer Virtuellen Bibliothek, das unkoordinierte
Pflegen dutzender verschiedener fachlicher oder allgemeiner
Linklisten an den Hochschulbibliotheken (die oeffentlichen
Bibliotheken haben dafuer die Deutsche Internetbibliothek)
usw. - all das spricht dagegen, in den wissenschaftlichen
Bibliothekaren professionelle Informationsspezialisten zu
sehen. Wo bitteschoen bieten wissenschaftliche Bibliotheken
den Buergerinnen und Buergern (nicht nur den Studierenden)
ausreichenden Datenbank-Zugang von zuhause?
Die Bibliothekare haben nicht den geringsten Grund, die
Klappe so aufzureissen und auf Wikipedia einzupruegeln.
Wikipedia liefert im Bereich der Weblinks durch seine
rigide Aufnahmekriterien fuer Studierende bei einem
konkreten Thema fast immer allemal bessere Information als
die Linkliste der lokalen Hochschulbibliothek!
Klaus Graf