[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
Re: [InetBib] Warum gelingt keine ernsthafte Konkurrenz zu Google
- Date: Thu, 19 Jul 2007 10:25:40 +0200
- From: "Armin Stephan" <armin.stephan@xxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Warum gelingt keine ernsthafte Konkurrenz zu Google
Am 18 Jul 2007 um 20:05 hat Juergen Fenn geschrieben:
Es ist übrigens m.E. die
einzige Möglichkeit, die wir haben, denn ich meine ja, wie ich
schon
mehrfach schrieb, daß man in diesem Bereich nichts planen kann.
Na ja, das ist dann doch eine arg pauschale und einigermaßen fatalistische
Sicht der Dinge.
Bei aller Skepsis, ob man (noch) gegen Google (und seine unbeschreibliche
monetäre Potenz) anstinken kann, ist es doch zunächst ein ganz
fundamentales menschliches Verhalten, dass man anfängt zu planen, wenn
man sich etwas vorgenommen hat.
Ich wäre nicht so pessimistsch, hier gleich die Aufhebung der Schwerkraft
zu konstatieren.
(Das als kleiner Stimmungsaufheller.)
Im Kollegenkreis haben wir heute Morgen darüber gesprochen, dass die
Erfolgsmechanismen von Google nicht zuletzt in einem Phänomen
begründet liegen, das schon in Vor-EDV-Zeiten geeignet war,
"Revolutionen" im Bereich bibliographischer Recherche auszulösen:
Kumulation!
Man denke z.B. an das aus heutiger Sicht natürlich harmlos erscheinende
GV-Projekt, das seinerzeit immerhin die Ausbildung meiner Generation
revolutioniert hat.
Für den Nutzer ist Kumulation das Beste, was ihm passieren kann. Endlich
hört das aufwändige und wissensintensive Gestöbere auf. Alles ganz
komfortabel an einer Stelle.
Mit Google werden wir aber erstmals mit der realistisch gewordenen
Perspektive totaler(!) Kumulation konfrontiert. Das konnten wir uns bis vor
kurzem nicht vorstellen. Deshalb haben wir verständliche Probleme
einzuordnen, was uns da plötzlich widerfährt.
Es ist wirklich nicht verwunderlich, dass angesichts der Dimension die
Sichtweisen extrem auseinander driften: Zwischen Skepsis und
Begeisterung ist alles zu beobachten, was menschliches
Wahrnehmungsvermögen an Ausgestaltungen zu bieten hat.
Und schliesslich hängt ja die Zukunft unseres Berufsstandes an diesen
Entwicklungen.
Ich habe mich sehr amüsiert über das Bild von den Galliern, denen es an
Zaubertrank mangelt.
Mir ist in letzter Zeit gelegentlich der Titel des Julia-Roberts-Films "Der
Feind in meinem Bett" durch den Kopf gegangen ... ein weniger spassiges
Bild ...
Mit freundlichen Gruessen
Armin Stephan
Augustana-Hochschule / Bibliothek
D-91564 Neuendettelsau
|
| ,__o
| _-\_<,
| (*)/'(*)
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.