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Re: [InetBib] Welche deutschen Bibliotheken bieten Webservices an?



Hallo Herr Blenkle,

Sie schrieben:

Welche deutschen Bibliotheken bieten Webservices an?

die Elektronische Bibliothek Bremen bietet ihre Retrievalschnittstelle
http://suche.suub.uni-bremen.de/
bereits seit laengerer Zeit im Modus einer serviceorientierten
Infrastruktur auf Basis von XML an.

Vielen Dank, das sieht ja schon mal ganz gut aus.

Wie sind gern bereit allen Interessenten, die den Service testen moechten,
eine Kurzdokumentation der Schnittstelle bereitzustellen.
In Kuerze werden wir die Dokumentation dazu auch veroeffentlichen.

Ok. Ich gebe zu dass SRU noch relativ neu ist, insofern ist auch mein
Drängen an Herrn Pieper nicht als Vorwurf sondern als Hinweis und
Forderung für die zukünftige Entwicklung zu verstehen. Ich denke es
liegt auf der Hand, dass mittelfristig jede Einrichtung SRU/SRW anbieten
 muss, so wie sich bis heute Z39.50 durchgesetzt hat, aber da bin ich
vielleicht noch etwas zu ungeduldig.

Das einzige was mir noch einfällt sind RSS-Feeds für Suchanfragen

Als Nebenentwicklung resultiert daraus natuerlich auch die Moeglichkeit,
Suchergebnisse in verschiedenen strukturierten Formaten zu generieren.
RSS-Feeds für Suchanfragen sind nur eine Moeglichkeit, auch
Datenbankformate wie Bibtex, Endnote etc. oder die direkte Uebergabe 
von Metadaten an andere Dienste wie Connotea, del.icio.us oder
RefWorks sind so darstellbar. Auch diese Funktionen stehen bereits
im Sinne einer "Perpetual Beta" zur Verfuegung.

Das ist mir schon positiv aufgefallen. Ich denke, Sie sind da nicht die
einzigen, die in diese Richtung arbeiten. Leider werden dabei bislang
noch viele Resourcen verschwendet, indem jeder an seiner eigene Lösung
bastelt. Es reicht ja, wenn einmal entsprechende Konvertierungsroutinen

Format-X -> Bibtex
Format-X -> EndNote
Format-X -> Connotea
Format-X -> ...

erstellt und allen anderen Bibliotheken zur Verfügung gestellt werden,
dann muss für jedes Ausgangsformat nur noch ein Filter

Ausgangsformat -> Format-X

erstellt werden. Wichtig dabei ist, dass das "Format-X" möglichst
ausführlich definiert und standardisiert ist. Als aussichtsreichen
Kandidaten sehe ich das Metadata Object Description Schema (MODS), dafür
gibt es schon mehrere Exportfilter:

http://www.scripps.edu/~cdputnam/software/bibutils/bibutils.html

Für den GBV-Verbund könnte ich mir auch das PICA+-Format vorstellen oder
MAB, das ist ja zumindest in Deutschland verbreitet.

In jedem Fall nützt es wenig, wenn eine Einrichtung nach der anderen
freudig "Wir machen jetzt auch Bibtex/Endnote/Connotea etc." ruft und im
stillen Kämmerlein das Rad von neuem erfindet anstatt die entsprechenden
Konvertierungsroutinen anderen zur Verfügung zu stellen bzw. auf die
Arbeit von anderen aufzubauen - deshalb auch die Forderung nach
*offenen, standardkonformen* Webservices, auf der ich die ganze Zeit
herumreite ;-)


Um es nochmal an ihrem Fall auf den Punkt zu bringen: Hätte die SUUB
2002 schon SRU zur Verfügung gehabt und darauf aufbauen können, dann
liesse sich die ELIB-Software nun für beliebiege andere Bibliotheken
nachnutzen, die das gleiche Metadatenformat nutzen (auch hier sollte ein
definierter Standard verwendet werden).

Die Arbeit, die sie in die konreten Anzeige- und Exportfilter wie

http://suche.suub.uni-bremen.de/styles/trefferliste.xml und
http://suche.suub.uni-bremen.de/styles/refworks.xml

gesteckt haben, würde so ohne großen Aufwand weiteren Nutzen bringen.

Schöne Grüße,
Jakob Voß

-- 
Jakob Voß <jakob.voss@xxxxxx>, skype: nichtich
Verbundzentrale des GBV (VZG) / Common Library Network
Platz der Goettinger Sieben 1, 37073 Göttingen, Germany
+49 (0)551 39-10242, http://www.gbv.de



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