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Re: [InetBib] Bücherdiebstähle im Lesesaal



Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in den USA wird derzeit an einem neuen Sicherheitshandbuch geschrieben, das sich damit befasst, wie Lesesaalbestände und historische Sammlungen geschützt werden können.

Ein hier involvierter Kollege aus Ohio schrieb mir, dass es in den USA einen klaren Trend gibt, Diebe noch in der Bibliothek zu stellen - durch Bibliotheksmitarbeiter.

Greifen Sie in Ihrer Bibliothek zu? Selbst ist der Mann, selbst die Frau? Keinesfalls!

Aus drei Bibliotheken hörte ich, dass bei ertappten (männlichen) Dieben Leibesvisitationen durch empörte Bibliothekarinnen vorgenommen wurden...

Wußten Sie, dass Sie keine Leibesvisitation durchführen dürfen (und dass dies auch brandgefährlich sein kann)?

Wußten Sie, dass auch ein versuchter Diebstahl strafbar ist?

Wußten Sie, dass am meisten gestohlen wird, wenn wenig los ist Ihrer Bibliothek?

Wußten Sie, dass Ihnen das Stellen von "Diebesfallen" zum Nachteil gereichen kann? Selbsternannte Detektive machen sich bei ihren Nachforschungen leicht selbst strafbar.

Nur am Rande und korrigierend: Es handelt sich nicht um die Direktion 45, sondern um den Abschnitt 45 der Berliner Polizei, der sich der Sache angenommen hat.

Nur am Rande und provokant: Für den Einzelhandel geht man davon aus, dass etwa jeder vierte Diebstahl auf das Konto von Verkäuferinnen und Verkäufern geht. Sind Bibliotheksmitarbeiter wesentlich bessere Menschen, oder müssen wir auch hier von dieser Quote ausgehen?

Gruß aus Berlin

Martin Eichhorn
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Besuchen Sie mich auf:
http://www.Sicherheit-in-Bibliotheken.de/ und
http://www.Sicherheit-in-Praxen.de/
Ab September 2007 in 2., erweiterter und durchgesehener Auflage: "Konflikt- und Gefahrensituationen in Bibliotheken", Bock + Herchen Verlag.



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