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Re: [InetBib] Eichstättdebatte
- Date: Tue, 20 Mar 2007 11:01:29 +0100
- From: "Karl Dietz" <karl.dz@xxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Eichstättdebatte
On 3/20/07, Philipp Gahn <gahn.pth@xxxxxxx> wrote:
>
> zB wurden ca. 100.000 Bücher
Können Sie Näherungswerte über die mitentsorgten Bücher liefern, die von
Schimmel befallen oder schadhaft waren?
Folgende Zahlen gab der Provinzial bekannt. Wo er dies tat, würde mich
auch interessieren. Der Link zu den Zahlen ging schon an inetbib.
On 2/27/07 in inetbib
http://archiv.twoday.net/stories/3374403/
zitat aus oben:
"
Zur Zusammensetzung des Vernichtungsguts der Provinzial:
"In der Tat wurden in diesem Zeitraum insgesamt von den eingelagerten
Bücher und Materialen 83 t Bücher und Zeitschriften entsorgt. Davon
entfielen auf Kapuzinerbestände 68,40 t. Davon waren 20,60 t
Zeitschriften-Dubletten. Die Zeitschriften machten bei der
Kapuzineraktion ca. 30% des Bestandes aus, analog dann auch bei der
Entsorgung.
...
Der Anteil an verschimmelten Büchern betrug 4,20 t, der der
Monographiendubletten 40,8 t. 2,8 t machten Varia aus. Dabei handelte
es sich um Reiseführer, Straßenkarten, alte und schlecht erhaltene
Breviere, Taschenbücher in schlechtem Zustand, schöne Literatur in
unkritischen Ausgaben, Bücher zu Geschichte und Theologie in
schlechtem Zustand."
"
> ohne Not
Aus der Perspektive derer, die das zu bearbeiten haben, scheint mir der Ausdruck
"Not" durchaus gerechtfertigt. Oder wie soll man das sonst nennen, wenn man
hunderttausenden von Büchern, die nicht sachgerecht gelagert sind, Herr werden soll?
> in die Müllverbrennung entsorgt.
Noch einmal: Daran findet niemand etwas Positives. Man kann allerdings Fakten
entweder so in die Runde werfen, dass sich diese dann selbst ein Urteil bildet, oder
so dass immer nur ein bestimmtes Voruteil gestützt wird. Letzteres ist unlauter.
"The facts are always friendly" sagte mal ein Genie.
>
> > Ich bleibe dabei: Der Fall Karlsruhe und der Fall Eichstätt
> stehen auf
> > zwei ganz verschiednenen Stufen.
>
> yep. so isses. das hat was von skylla und karübdis. oder so...
Für jemanden, der sein Urteil über die Aufarbeitung des Altöttinger Bestandes in Eichstätt bereits
gefällt hat, mag das so sein. Bei den Verkaufsgelüsten des Herrn Oettinger ging es nicht um Aufklärung
dubioser Umstände. Die Fakten lagen auf dem Tisch. Allein das ist schon ein wesentlicher Unterschied.
Das Wort "Aufarbeitung" scheint mir doch sehr gewagt, wenn es darum
geht, dass 100.000 Bücher, also ca. ein Viertel der gesamten
Bibliothek entsorgt wurde.
> Das ist so nicht korrekt. Es war die dpa Meldung, die durch
> den Blätterwald rauschte. der FAZ artikel war ziemlich
> singulär. ungekürzt ist er in archivalia zu lesen.
" Laut Klaus Graf, Geschäftsführer des Aachener Hochschularchivs, sind ..."
Ähnlich lautend ging das durch alle Zeitungen. Der unbedarfte Leser sollte aber doch
wenigstens darüber aufgeklärt werden, was es mit der Autorität dieses Mannes auf
sich hat. Bekannt wie Franz Beckenbauer ist Herr Dr. Graf ja noch nicht. Wie das so dasteht, darf
man sich mit Recht zu der Frage veranlasst sehen, warum man nicht den Papierfabrikanten von
Hinterwieselharing zu dem Thema befragt hat. Das ist schlechtes journalistisches Handwerk.
Obiger Absatz trägt wenig dazu bei, dass auf einer sachlichen Ebene
diskutiert wird. sehr wenig.
> Und die Anmerkung von Walter Umstätter, dass einige dieser
> eichstätt-Dinge aus Angst vor Klaus geschehen sind, liess und
> lässt mich schmunzeln...
Das geben Sie falsch wieder. Prof. Umstätter hat die Befürchtung, dass ... Der
Unterschied zwischen der Sorge und der Behauptung ist wiederum nicht gering. Die Sorge halte
ich nicht für unberechtigt.
Ich will da nicht wort-klauberisch sein. Für mich war der Kern der
Aussage von H. Umstätter, dass die UB Eichstätt ihr Handeln von Klaus
beeinflussen liesse. Ob das Anlass zur Sorge gibt? no idea.
Ebenfalls grüßend, Philipp Gahn
+
Bibliotheken sind viel mehr
als planmäßig angelegte Zugänge zu Medien und Informationen.
Bibliotheken sind Orte, an denen Menschen zusammenkommen, sich
austauschen, sich informieren, sich gegenseitig helfen, forschen,
lernen und lesen. Dieses lebendige Bild von Bibliotheken kennen Sie
aus Ihrer täglichen Arbeit. BuB unterstützt Sie dabei und informiert
Sie laufend über aktuelle Entwicklungen.
.
aus dem aktuellen Editorial von BuB.
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Viele Gruesse, Karl Dietz
http://wiki.aki-stuttgart.de
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.