Hallo Wolfgang Sander-Beuermann,
Sie wiesen am 09. Maerz hin auf:
Denn ein Fehler in vielen Diskussionen ist es haeufig, Google
(nur) als Suchmaschine zu sehen.
Guter Hinweis. Ich predige so etwas schon seit Jahren immer wieder
mal, aber die meisten Leute nutzen spassig-naiv alles was
vordergruendig umsonst ist im Web ohne Bedenken. Es kann mich noch
nicht einmal richtig freuen, dass nun Jahre spaeter, nachdem ich als
vermeintlich miesgelaunte maennliche Kassandra aufgetreten bin,
Leute Buecher ueber die scheinbar ploetzliche Einsicht schreiben,
dass Google ein erzkapitalistisches Unternehmen sei, das offenbar
monopolistische Groessenphantasien verfolgt.
Solange so naive, relativ ahnungslose Leute, wie Kathrin Passig,
welche am 17. September 2006 neben Ihnen im zdf nachtstudio sass,
in den Medien fuer massgebliche Internetkenner gelten, fuehle ich
mich nicht besser.
Es gibt sichtlich eine unerfreuliche bis gefaehrliche Tendenz zu
einer Art Informationsmonokultur. Ich halte es fuer sehr fragwuerdig,
ob sich staatliche Bibliotheken mit monopolistischen, imperialistischen
Unternehmen gemein machen sollten, weil sie, so befuerchte ich, damit
Informationsverarmung und einseitige Recherchemoeglichkeiten befoerdern.
(Meines Erachtens tragen zur oeffentlichen Informationsmonokultur
auch viele kostenlose Angebote im Web bei. Wenn ich zu einem
bestimmten Thema Informationen im Web suche, dann finde ich fast nur
noch denjenigen Artikel aus Wikipedia, an dem ich selber viel
gearbeitet habe, gespiegelt oder allem Anschein nach verwurstet.
Manchmal habe ich zugespitzt den Verdacht, ich bin vielleicht der
einzige Erdling, der noch Buecher zu diesem Thema kauft und liest.)
MfG