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Re: [InetBib] Kooperation zwischen BSB und google
- Date: Wed, 07 Mar 2007 14:33:17 +0100
- From: Daniel Ehlers <daniel.ehlers.lis@xxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Kooperation zwischen BSB und google
Liebe Liste,
Bei allen berechtigten Hinweisen auf die Probleme, die es bei Googles
Buchsuche gibt -
in Inetbib scheint es (wie übrigens bei den meisten Ankündigungen) immer nur
Kritik zu
geben und alles schlecht zu sein.
Daher mal eine paar Gegen-Argumente:
Warum sollte man nicht mit dem erfolgreichsten Unternehmen im
Suchmaschinen-Markt koopieren?
Weil dieses Unternehmen nichts von Digitalisierung versteht? Sondern eben von
Suchmaschinen? Das Problem liegt doch genau anders herum: weil google ein so
erfolgreiches Suchmaschinen-Unternehmen ist besteht die Gefahr, dass fälschlich
alles für gut gehalten wird, was google anfasst. Das bedeutet aber in diesem
Fall die Gefahr, dass die gute (MDZ-)Digitalisierung durch die schlechte
(google-)Digitalisierung verdrängt wird. Und wenn das, was google im
Bibliothekssektor tut, nicht in dieser Liste kritisch begleitet wird - wo dann?
Google hat seine Kapital schon immer in die Verbesserung der Technik
investiert. Warum
sollte es bei der Buchsuche anders sein? Ich vermute, die jetztigen Probleme
sind
Kinderkrankheiten, die auf kurz oder lang behoben werden.
Die jetzigen Probleme sind grundsätzliche Probleme, die sich nicht unbedingt
nachträglich beheben lassen: das "Datenmodell", nämlich ohne ordentliche
bibliografische Angaben auskommen zu wollen und Bücher als eine reine Serie von
Seiten mit Volltext aufzufassen (und nicht zunächst als bibliografische
Objekte), das wird man vielleicht noch nachbessern können (ich glaube aber
nicht, dass man da investieren wird). Die Qualität der Scans wird man aber
nicht erhöhen können: was jetzt nicht lesbar ist, wird auf Dauer unlesbar
bleiben. Die Gefahr besteht doch, dass diese Bücher dann auch nicht von anderen
neu und besser digitalisiert werden, weil: "ist ja schon in google"!
Noch ein Nachtrag!:
Die Bayerische Staatsbibliothek teilt auf meine Nachfrage offlist mit, dass man
"die Digitalisate [...] [im] lokalen Katalog mit einer zuverlaessigen Adresse
nachweisen wird". Na, das wäre doch immerhin schon mal etwas. Damit könnten die
Digtalisate nämlich grundsätzlich auch in die bestehenden übergreifenden
bibliothekarischen Nachweisinstrumente diffundieren. Der Pressestelle der BSB
von hier aus ausdrücklich Dank und Respekt für die rasche Antwort!
Viele Grüße, Daniel Ehlers
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Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.