Re: [InetBib] Klassifikation von Publikationstypen

[Jakob Voss <jakob.voss@xxxxxx>]

maiwald@xxxxxx schrieb:

> Liebe Kolleginnen und Kollegen,
>
> in meiner Diplomarbeit im Fach Informatik beschäftige ich mich mit der
> maschinellen Analyse von Literaturverzeichnissen wissenschaftlicher
> Publikationen. Für den weiteren Verlauf der Arbeit, benötige ich ein
> Schema, in welches bibliographisch selbständige und unselbständige
> Publikationsformen eingeordnet werden können. 
>
> Da mir das bibliothekarische Fachwissen fehlt, wende ich mich bezüglich 
> zweier Fragesetellungen an Sie. Gibt es eine international anerkannte
> Klassifikation zitierfähiger Publikationstypen, welche zu jedem Typ
> die obligatorischen und optionalen Metadaten nennt ?

Was würdest du einem Bibliothekar antworten, der dich als Informatiker
fragt:

"Gibt es eine anerkannte Klassifikation von Computerprogrammen, welche
zu jedem Typ die obligatorischen Programmiertechniken nennt?"

Der Vergleich hinkt natürlich, aber es dürfte klar sein, dass sich deine
Frage nicht so einfach beantworten lässt. Es kommt ganz darauf an, was
als "Publikationstyp" verstanden wird und wozu die Metadaten dienen
sollen. Ein "Publikationstyp" kann ganz unterschiedlich nach vielen
verschiedenen Gesichtspunkten definiert werden - so lassen sich
beispielsweise folgende Typen angeben:

1. Publikationen, die online verfügbar sind
1.1. Zugangsbeschränkt
1.2. OpenAccess
1.3. Nicht offiziell aber mit einigen Tricks
2. Publikationen, die nicht online verfügbar sind

Ich vermute, dass es dir lediglich darum geht, wie in der Praxis von
Autoren beim Zitieren Literaturangaben verwendet werden - also nicht wie
Bibliothekaren es in Katalogen handhaben. Dazu solltest du dir
überlegen, wie Autoren ihre Literaturangaben herstellen:

1. Copy & Paste von anderen Literaturangaben
2. Mit einem Literaturverwaltungsprogramm (z.B. EndNote oder auch
Webbasierte Systeme wie BibSonomy oder CiteULike)
3. Abschreiben vom Original ("Autopsieprinzip")

Am einfachsten ist es noch bei 2. - dazu musst du dir nur die
entsprechenden Programme ansehen, was für Publikationstypen sie
unterstützen. Ein verbreiteter Standard ist zum Beispiel BibTeX.

Viele Grüße,
Jakob Voß