Re: [InetBib] OpenSource Recherche-Portal OpenBib

[flimm@xxxxxxxxxx (Oliver Flimm)]

Hallo,

On Thu, Nov 02, 2006 at 02:06:59AM +0100, lars wrote:
> It isn't clear from the description, but I assume that this 
> software is only intended for internal use in libraries that want 
> to replicate *their own* bibliographic databases?

die Hauptaufgabe des OpenBib Recherche-Portals besteht nicht so sehr in der
Replikation selbst, sondern darin, viele verschiedene Kataloge (aus
unterschiedlichen Datenquellen oder Bibliothekssystemen) moeglichst
effizient unter einer Oberflaeche recherchierbar zu machen. Insofern steht
hier wirklich der Begriff 'Recherche-Portal' im Vordergrund - individuelle
Recherchen sollen auf der Grundlage vieler lokal verfuegbarer Kataloge
beantwortet werden. Die automatisierte Migration der Daten und die lokale
Datenhaltung im Portal ist hier Mittel zum Zweck. Viele Recherche-Portale
verwenden im Gegensatz zu OpenBib keine eigene lokale Datenhaltung im
Portal, stattdessen arbeiten sie meist als 'Anfragen-Weiterreicher und
Ergebnis-Einsammler' auf der Grundlage verbreiteter Protokolle wie Z39.50
oder auch Plain-SQL und 'HTML-Scratching'.

Der Vorteil in lokalen Datenbanken besteht u.a. darin, dass 

1) damit viele weitergehende Funktionen sehr einfach zu realisieren sind,
wie z.B. RSS-Feeds

2) keine Abhaengigkeit von der Erreichbarkeit oder des Funktionierens
irgendeines externen (Bibliotheks-)Systems besteht

3) eine Datenvereinheitlichung vorgenommen wird

4) verschiedene effiziente Recherche-Methoden eingesetzt werden koennen.

Selbstverstaendlich ist hierfuer Grundvoraussetzung, dass Zugriff auf die
Gesamtheit aller Katalogdaten besteht - das war bei OpenBib und dem
KUG-Projekt immer der Fall. Um nun auch entfernte Datenbestaende integrieren
zu koennen - bei denen, z.B. aus kizenzrechtlichen Gruenden, kein
Gesamtabzug moeglich ist, wird derzeit von mir experimentell ein reiner
Recherche-Zugriff via Z39.50 integriert - HTML-Scratching waere ein naechster
Schritt. 

> If I, as an outsider, start an instance of this software, can I 
> get a replica of the KUG catalog database, all 5 million MARC 
> records?  Does Uni-Köln allow that?  And is it kept up-to-date 
> over night?

Nein, die Daten der Portale (KUG usw.) werden nicht en-masse bereitgestellt.
Lediglich der Recherche-Zugriff ueber das Portal ist fuer den Endnutzer
moeglich. Im Falle des hbz oder UK-Online wird der Zugriff ueber
effizientere externe Zugriffsschnittstellen realisiert - diese sind aber
nicht generell freigegeben.

Alle Datenquellen, auf die wir selbst physikalischen Zugriff haben - wie
z.B. den USB-Katalog mit allein rund 3 Mio Titeln - werden naechtlich
aktualisiert. Einige Datenbestaende bekommen wir in anderen Zeitabstaenden
geliefert, welche damit auch die Aktualitaet bestimmen.

> Are there any libraries that open an OLWS interface to the outside 
> world?  Does the OpenBib server provide OLWS proxy/relay service 
> to outside users?

OLWS wird primaer zur Kopplung an das Bibliothekssystem (Ausleihe,
Bibliographische Daten) genutzt und um intern maximalen Informationstransfer
zu gewaehrleisten. Fuer einen Endnutzer ist OLWS nicht gedacht (und wird
auch nicht angeboten) - hier machen meiner Meinung nach ohnehin nur
verbreitete Standard-Recherche-Protokolle wie Z39.50 und ZING als
Weiterentwicklung Sinn. Eine entsprechende externe Zugriffschnittstelle auf
Grundlage der gerade genannten Protokolle ist denkbar, aber (noch) nicht in
OpenBib implementiert.

> > * OpenBib kann auf entfernte Datenbanken ueber das 
> >   Z39.50-Protokoll zugreifen (noch experimentell)
>
> And even of the libraries that have open Z39.50 servers, most 
> wouldn't allow mass copying of their records.

Die Integration von Z39.50 in OpenBib ist nicht dazu gedacht, die Daten
externer Server abzuziehen. Vielmehr wird hier lediglich die formulierte
Suchanfrage in OpenBib an den jeweiligen Z39.50-Server herkoemmlich
weitergeleitet und die Ergebnisse eingesammelt. Wie oben schon erlaeutert
wurde Z39.50 in OpenBib einzig und allein integriert, um offene oder
lizensierte Datenquellen bei Bedarf einbinden zu koennen, auf die kein
vollstaendiger Daten-Zugriff moeglich ist. 

Gruss

Oliver Flimm