[InetBib] Experimentelles Tagging im Opac

["Daniel Zimmel" <zimmel@xxxxxxxxxxx>]

Liebe Schlagwortexperten,

Lambert Heller [1] bzw. diverse US-Blogs [z.B. ACRLog, 2] weisen auf die
ersten Folksonomy-Experimente der Penn Library [3] hin. Hier werden normale
Katalogeinträge mit einer Tagging-Möglichkeit verknüpft (Bsp.: [4]). 
Es ist interessant zu sehen, welch Experimentierfreude die amerikanischen
Kollegen aufbringen: auch wenn solch offenes Tagging (das ist nichts anderes
als subjektive Stichwortvergabe durch jedermann) das traditionell im
Bibliothekswesen hochgehaltene Schlagwortprinzip durcheinanderwirbelt, kann
man vor diesen Ansätzen nicht die Augen verschließen: Amazon hat es nicht
zuletzt durch seine Innovationen und Benutzerbeteiligung (Rezensionen!
Listen!) zu solch überwältigender Akzeptanz gebracht.

Wenn man im Bibliothekskatalog Literaturlisten von anderen Benutzern
anklicken kann, ist das für mich ein wunderbarer Grund, die alten
bibliothekarischen Inhaltserschließungsgrundsätze zu zertrümmern. In jedem
beliebigen Verbundkatalog ist die Schlagwortsuche genauso unzulänglich (weil
nicht vollständig) wie z.B. die (zugegebenermaßen) noch etwas wirr anmutende
Tagging-Oberfläche der UPenn.
(Na gut, ich nehme es zurück, *zertrümmern* ist vielleicht doch nicht das
angemessene Wort, lieber *ergänzen* ;-)

Eine gewisse mutige Unschärfe in zukünftigen Katalogen würde ich begrüßen.
Wie heißt es so schön in einem Kommentar (wenn auch hier etwas
sinnverzerrend zitiert): 
"we need more guerilla cataloguing." :-D

Herzliche Grüße,

        Daniel Zimmel


[1] http://log.netbib.de/archives/2006/03/14/folksonomy-fur-den-opac/
[2] http://acrlblog.org/2006/03/10/moving-tagging-into-the-opac/
[3] http://tags.library.upenn.edu
[4] http://tags.library.upenn.edu/makerecord/voyager/1039

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Daniel Zimmel                              Tel. +49 228 91416-17

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