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Fachwirt versud Dipl.Bibl.? früher Re: [InetBib] Fernstudium im Fach Bibliothekswesen?
- Date: Fri, 17 Feb 2006 11:41:06 +0100
- From: Beate Otteni <beate.otteni@xxxxxxx>
- Subject: Fachwirt versud Dipl.Bibl.? früher Re: [InetBib] Fernstudium im Fach Bibliothekswesen?
Ich erlaube mir mal, nun doch einen neuen thread aus dieser Diskussion zu machen.
Liebe Liste, liebe sehr geschätzte Kollegin,
eine kleine Korrektur zur letzten Mail-Passage:
Ines Wanke schrieb:
"Heute liegt die Regelstudienzeit für das Fachhochschulstudium bei 8 Semestern und
die berufsbegleitende Fachwirtausbildung soll mit 4 Semester - da stimmt meines Erachtens an
den Relationen etwas nicht. "
Dipl. Bibl. = akademischer Titel = Studium
Fachwirt = nichtakademischer Titel = Ausbildung
Beim Bibliothekartag gibt es den Themenkreis 6:
Ich empfehle zwei Veranstaltungen:
T 6.08 Ausbildung in Deutschland: Mögliche Auswirkungen der Bachelor- und
Masterstudiengänge auf die Ausbildung des Wissenschaftlichen Bibliotheksdienstes –
eine Standortbestimmung
(VDB-Kommision für berufliche Qualifikation)
T 6.09 Vom FaMI zum Fachwirt
Uta Kupfer (Ver.di Bundesverwaltung Bereich "Archive, Bibliotheken,
Dokumentationseinrichtungen"
http://bibtag.slub-dresden.de/cgi-bin/bibtag.pl?pos=1&lang=&par=2&script=/cgi-bin/tk.pl~tk=6%DFtyp=T
Viele Grüße
Beate Otteni
Ines Wanke schrieb:
Liebe inetbiblerInnen,
Beate Otteni schrieb:
Also, warum nur mauern unsere Berufsverbände gegen diesen neuen
Fachwirt? Bedauerlicherweise auch mein eigener Berufsverband, die DGI
(Mitglied im Dachverband BID).
Daniel Neubauer schrieb:
Dieser Frage kann ich mich nur anschließen. Auch ich finde eine solche
Blockadhaltung extrem bedauerlich!
In der Wirtschaft sind einschlägige Stellen sowieso schon durch
Mitarbeiter mit einer bunten Mischung verschiedener Ausbildungsgänge
besetzt.
Wie sich der Fachwirt in das Laufbahngefüge des öffentlichen Dienstes
einfügen soll/kann ist sicherlich diskussionswürdig, in der freien
Wirtschaft ist aber (zumindest ist das meine Erfahrung) ein Bedarf an
entsprechend ausgebildeten Fachkräften da. Warum wird also hier
engagierten Mitarbeitern die Qualifizierung unnötig schwer gemacht?
Ich glaube nicht, dass jemand was dagegen hat, Quereinsteigern usw. eine
Chance zu geben - auch nicht fachübergreifend. Hier geht doch vielmehr
um das Niveau. Vielleicht sollte man dieses Grundrecht auf
Qualifizierung von der untersten bis zur höchsten Stufe anbieten sollte.
Oder kennt jemand eine Möglichkeit für Branchenfremde, sich
berufsbegleitend zum FAMI zu qualifizieren. Wenn dies angeboten wird
(würde ?), könnte man sich auch als Realschulabgänger oder aus
irgendeinem anderen Beruf kommend zum FAMI ausbilden lassen, damit die
erste Stufe der Bibliotheks-/Informationsausbildung erreichen.
Dann müssten die Voraussetzungen für eine Ausbildung zum
Dipl.-Bibl.(FH), Dipl.-Dok. (FH) oder auch Fachwirt so gestaltet sein,
dass man auch mit den Realschulabschluss und einer Berufsausbildung im
Archiv-, Bibliotheks- und Dokumentationsbereich (z.B. FAMI) und nicht
zwingend mit dem Abitur (auch ohne jede fachbezogenen Vorkenntnisse)
diese Ausbildung für den gehobenen Dienst aufnehmen kann. Ansonsten
hätten die "Spätorientierenden" kaum eine reale Chance.
Was mir aber neben den Zugangsbedingungen bei der vorgeschlagenen
Fachwirtausbildung zu Denken gibt ist die Dauer der Ausbildung. Ich
selbst habe, wie sicher viele der inetbiblerInnen in Leipzig vor 1990
berufsbegleitend das Fachschulstudium absolviert. Das Direktstudium
dauerte damals sechs Semester, das Fernstudium (also berufsbegleitend)
neun Semester. Der Brückenkurs an der HTWK Leipzig, in dem man von
Fachschulniveau auf Fachhochschulniveau gebracht wurde dauerte dann
anschließend noch mal berufsbegleitend 4 Semester incl. Diplomphase.
Heute liegt die Regelstudienzeit für das Fachhochschulstudium bei 8
Semestern und die berufsbegleitende Fachwirtausbildung soll mit 4
Semester - da stimmt meines Erachtens an den Relationen etwas nicht.
--
Mit freundlichen Grüßen
Beate Otteni M.A.
Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA)
Hamburg Institute of International Economics
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Mail: beate.otteni@xxxxxxx
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