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Re: [InetBib] Umfrage: Offener openURL-Redirecting-Service - Link Korrektur
- Date: Sun, 23 Oct 2005 14:20:45 +0200
- From: "Kay Heiligenhaus" <kay.heiligenhaus@xxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: [InetBib] Umfrage: Offener openURL-Redirecting-Service - Link Korrektur
Liebe Frau Overkamp,
Das ist richtig, der MPG/SFX Server ist bei OCLC als OpenURL Resolver
registriert und die Weiterleitung funktioniert "tipp topp".
Das ist sehr erfreulich.
Diese Idee finde ich gut und aus meiner Sicht gibt es eine ganze Reihe
von Nutzungsszenarien fuer einen offenen OpenURL-Resolver mit
deutschsprachigen Schwerpunkt. Vielleicht fuehrt das zu einem Netz aus
OpenURL-Servern, die sich gegenseitig kennen und untereinander Dienste
austauschen?
Daran hab ich bislang noch gar nicht gedacht - und es klingt in der Tat erstmal
sehr "verlockend". Voraussetzung wäre allerdings die Entwicklung eines
entsprechenden Protokolls für diesen Informationsaustausch. Oder gibt es ein
solches bereits jetzt in den verschiedenen eingesetzten Produkten?
Ich koennte mir z.B. vorstellen, dass der MPG/SFX Server
Anfragen von "unidentifizierbaren" Nutzern dann an openurl.de
weiterleitet, anstatt die MPG-spezifische Auswahl von Diensten anzuzeigen.
Das finde ich ebenfalls eine sehr interessante Idee, an die ich auch noch nicht
gedacht habe. Es kehrt das von mir vorgeschlagene Verfahren (zentrale Auflösung
der BaseURL) auf eine bestimmte Art um: Ist ein lokaler Server in der
Recherchequelle konfiguriert, wird bei Nichtidentifizierung zu einem
übergeordneten Resolver / Redirector weitergeleitet.
Eine konkrete Nachfrage hierzu: Das genannte Verfahren macht Sinn, wenn auf
Recherchequellen mit SFX-Einbindung auch von Nutzern außerhalb des MPG-Netzes
zugegriffen werden kann. Diesen hilft die Auflösung über den MPG-Resolver nicht
weiter, sie gelangen dann aber u.U. über openurl.de zum Ziel. Ist dieses
Szenario an der MPG gegeben?
Bei Planung eines neuen Dienstleistungsangebots sollten Kosten und
Nutzen selbstverstaendlich miteinander ins Verhaeltnis gesetzt werden -
ganz unabhaengig davon, ob man existierende Software einsetzt oder sich
an eine Eigenentwicklung wagt. Auf den Tag genau vor drei Jahren haben
wir die erste Version des MPG/SFX-Servers in Betrieb genommen. Dieser
ist gut in die doch sehr verteilte Informationsarchitektur der
Max-Planck-Gesellschaft integriert und erfreut sich bei unseren Nutzern
grosser Beliebtheit. Eine der wichtigsten Fortschritte war dabei sicher,
dass wir das Linking aus Referenzdatenbanken in die eigene Hand
uebernommen haben - und dank der Rueckmeldungen von unseren
Kunden kriegen wir langsam eine Ahnung, welche zusaetzlichen Dienste
gewuenscht sind:
Ich denke, ich muß meine etwas zu großspurigen "Sticheleien" schlicht
relativieren: Mein Blick auf das Thema ist zu verengt auf die
Anwendungsszenarien, die wir bei der Umsetzung unserer openURL-Lösung im Rahmen
von BDSL Online gesammelt haben. Nun ist das Thema im Bereich der
Literaturwissenschaft relativ überschaubar, es gibt nämlich schlicht recht
wenig Online-Fachzeitschriften (ich würde schätzen, daß etwa 10% der relevanten
Titel online verfügbar sind, vorwiegend Titel aus dem anglo-amerikanischen
Bereich). An Einsatzszenarien wie dem der MPG habe ich bei meinem ersten
Posting überhaupt nicht gedacht.
Dennoch beschäftigt mich die Frage weiterhin, warum es diese
Parallelarchitektur "lokaler Resolver" und EZB in den meisten
Verbund-Implementierungen eigentlich gibt - und die Daten hier anscheinend
parallel gepflegt werden. Zudem bin ich ausgesprochen begeistert von der
Technik der EZB (entwickelt nach meiner Kenntnis in Zusammenarbeit mit vascoda,
es wurde vor kurzem hier in Inetbib auf diese Lösung hingewiesen), über einen
schlichten openURL-konformen Image-Link ein Image in das Datenbankangebot
einzublenden, das _unmittelbar_ die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit eines
Artikels signalisiert. Das halte ich für wesentlich effizienter als diesen z.T.
mehrfachen "Schuß ins Blaue", den ich bislang bei allen anderen Lösungen als
Nutzer machen muß. Hier setzt die EZB m.E. Maßstäbe bei der technischern
Simplizität für den Anbieter und der praktischen Effizienz für den Nutzer.
Wie gesagt: Das ist eine Frage, die sich mir bei der konkreten Arbeit am
Problem stellte. Wir haben uns deshalb auch entschieden, "EZB-Image-Technik"
und "Lokal-Resolver-Link-Technik" parallel zu implementieren. Und damit den
Nutzer entscheiden zu lassen, welchen Weg er hier geht...
Es gibt noch viel zu tun ;)
Sie sprechen ein großes Wort gelassen aus! In der Tat. ;-)
Beste Grüße,
Kay Heiligenhaus
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.