[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
Re: Benutzungsgebühren Staatsbibliothek zu Berlin
- Date: Thu, 18 Aug 2005 15:42:04 +0200
- From: "Annekathrin Genest" <bibliothek@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: Benutzungsgebühren Staatsbibliothek zu Berlin
...und gerade die repetierenden Studenten trifft die Gebührenerhöhung ja
nicht - die haben ohnehin eine Jahreskarte und kommen nun vielleicht noch
öfter, damit sie sich ordentlich amortisiert. In der Regel wird im Haus 2
gegen Mittag der Einlassstopp ausgerufen und Schilder aufgehängt, die
anmahnen, doch von einem Besuch abzusehen.
Ich verstehe auch nicht, warum Haus 1 nach dem Umbau nicht zur allgemeinen
Kapazitätserweiterung genutzt wird, sondern im Gegenteil dort nur eine
spezielle Nutzergruppe bedient werden soll (Stichwort Zeitschnitt).
Annekathrin Genest
----- Original Message -----
From: "Frau Haase" <j.haase@xxxxxxxxxxxxxxx>
To: "Internet in Bibliotheken" <INETBIB@xxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Sent: Thursday, August 18, 2005 3:25 PM
Subject: Re: Benutzungsgebühren Staatsbibliothek zu Berlin
> Was für einen wirklichen Hintergrund hat die Gebührenregelung eigentlich?
> Als Bibliothekarin verwundert sie mich ebenso, wie die anderen
> Listenteilnehmer, vor allem Frau Genest - ich schicke die Mitarbeiter
> meiner Einrichtung auch oft weiter zur Stabi...
> Als Autorin und Fachbenutzerin der Stabi muß ich allerdings zu bedenken
> geben, dass diese (Archiv)-Bibliothek derart von repetierenden Studenten
> überlaufen ist und "erwachsene" Fachbenutzer oft nicht mehr
> hineinkommen, geschweige denn einen Arbeitsplatz bekommen. In Hinblick
> auf die vielen Hochschulbibliotheken und Öffentlichen Bibliotheken in
> Berlin frage ich mich da, ob das nicht eine Schieflage ist.
> Viele Grüße
> J. Haase
>
> Eric Steinhauer schrieb:
>
> > ----------------------------------------- (on vscan)
> >
> > email-body was scanned and no virus found
> > ---------------------------------------------------------
> >
> >
> > ------------------------------------------------------------------------
> >
> > Liebe Frau Genest, liebe Liste,
> >
> > Sie haben sehr schön illustriert, was ich meine: 10 ? für eine
Lexikonkonsultation sind ein rechtswidriger Eingriff in das Grundrecht der
Informationsfreiheit. Es geht im Fall der Staatsbibliothek zu Berlin ja
nicht um die Einsicht in den Brockhaus und andere banale Nachschlagewerke,
sondern um Spezialliteratur, für die diese Bibliothek einen besonderen
Literaturversorgungsauftrag hat.
> >
> > Dann wäre auch folgender Vergleich für die Berliner Bibliothek zu
bedenken. Sie bildet zusammen mit der DB in Frankfurt und der BSB in München
eine "virtuelle" Nationalbibliothek, vgl. hier etwa die Stellungnahme des
Bundesrates zum Entwurf eines Gesetzes über die Deutsche Nationalbibliothek,
BR-Drs. 396/05, S. 2.
> >
> > Benutzung der BSB: gebührenfrei!
> > Benutzung der DB: Tageskarte 5 ?/Monatskarte 13 ?/ Jahreskarte 36 ?.
> > (Anm.: Die Gebühren der DB wären mit Blick auf die Informationsfreiheit
und den Gleichheitssatz unter Berücksichtigung des Sozialstaatsprinzips
ebenfalls ZWINGEND mit Ermäßigungen für sozial schwache Nutzer zu versehen.)
> >
> > Dennoch: die Gebühren der Staatsbibliothek fallen bei einer
Tagesbenutzung im Vergleich zu den anderen Teilen der "virtuellen
Nationalbibliothek" Deutschland völlig aus dem Rahmen.
> >
> > Von daher wäre auch an einen Verstoß gegen §§ 2, 3
Verwaltungskostengesetz zu denken: Ohne Rückgriff auf grundrechtliche
Überlegungen dürfte es schwer sein, die Angemessenheit von 10 ? für einen
Tagesbesuch darzulegen. Das Argument, man könne ja eine Woche lesen,
verfängt nicht, da dies ein aufgedrängter Vorteil ist, der für einem
durchreisenden Bibliotheksbenutzer, wertlos ist.
> >
> >
> > Eric Steinhauer
> > http://www.steinhauer-home.de
> >
> >
> > ----- ursprüngliche Nachricht ---------
> >
> >
> >
> > Liebe Liste!
> > An dieser Stelle wurden als von der geplanten Abschaffung der Tageskarte
in
> > der SBB-SPK besonders Betroffene vor allem Ausstellungsbesucher und
> > Touristen genannt. In den Blick genommen sollten aber auch Nutzer
genommen
> > werden, die den Freihandbestand der Stabi zum einmaligen
> > Nachschlagen/Recherchieren eines bestimmten Sachverhaltes nutzen. Ich
> > schicke z. B. oft Nutzer unserer Bibliothek in die Osteuropa- bzw.
> > Kartenabteilung mit dem Hinweis, sie könnten für 1? am Automaten eine
> > Tageskarte ziehen(u. a. das zwölfbändige geografische Wörterbuch"Slownik
> > geograficzny Krolestwa Polskiego i innych krajow slowianskich"
(1880-1902)
> > sowie diverse Orts- und Familiennamenslexika ist im KOBV nur in der
> > Staatsbibliothek nachgewiesen). 10 ? wäre für einen solchen Besuch, wo
> > völlig unklar ist, ob man auf die jeweilige Fragestellung eine
> > weiterführende Information findet, eine unangemessen hohe Investition.
> > Annekathrin Genest
> >
> >
> >
> >
> > ---- ursprüngliche Nachricht Ende ----
>
>
> --
> Jana Haase
>
> Lette-Verein Bibliothek
> www.lette-verein.de
> Viktoria-Luise-Platz 6
> 10 777 Berlin
> Tel.(030) 219 94 155
> Fax (030) 219 94 152
> j.haase@xxxxxxxxxxxxxxx
>
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.