Liebe Listenteilnehmer,
heute ist in Deutschland der Tag der PISA-Bundesländervergleich-Veröffentlichung.
U.a. bei Spiegel Online hat man die Möglichkeit, sich die Original-Testaufgaben (aber auch gleich die Lösungen) herunterzuladen,
um seine eigenen Kenntnisse auf diversen Gebieten zu testen.
Aus reiner Neugier habe ich kurz den Testbogen für die Lesekompetenz überflogen (http://www.spiegel.de/media/0,4906,11661,00.pdf)
... und gleich beim Inhaltsverzeichnis wollte ich meinen Augen nicht mehr trauen.
Wohl gemerkt geht es beim PISA-Lesetest eigentlich um die Verständniskompetenz beim Lesen eines Textes,
nicht darum, ob man weiss, wie welches schwierige Wort geschrieben wird.
Denn bei der Rechtschreibung schwieriger Wörter existieren, wer auch immer die Testbögen ausgearbeitet bzw. vorbereitet hat,
anscheinend grosse Schwierigkeiten.
Ich rede nicht davon, dass man es nicht geschafft hat, das Wort "Unit" ins Deutsche zu übersetzten!
Kann mir aber bitte jemand erklären was eine "Erbwerbsätige Bevölkerung" ist?
Vermutlich das, was gleich darunter fünfmal (richtig geschrieben) steht: "Erwerbstätige Bevölkerung"
Auf Seite 14 findet sich dann auch noch die Variante "Erbwerbstätige Bevölkerung", was aber wohl nicht viel damit zu tun hat,
dass die Bevölkerung durch etwas, was man geerbt hat, in der Werbebranche tätig ist.
Ich frage mich daher: Wie ernst kann (oder soll) man einen Test nehmen, in dem ein falsch gedrucktes Wort direkt fünfmal danach richtig vorkommt?
Was wird ernsthaft von ca. 15jährigen Schülern an Lesekompetenz erwartet, wenn man, als Aufgabensteller,
die Probanden mit solchen dämlichen Tipp- bzw. Druckfehlern (oder besser: dieser Lachnummer) konfrontiert,
die sicherlich vermeidbar gewesen wären, dabei das ausgerechnet in einer Testreihe, die seit Jahren die Gemüter in Deutschland bewegt!
Kopfschüttelnd mit Grüssen aus Bern
Bernd Martin Rohde
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Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
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