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"Bibliografie" nicht nur für Bibliographien?
- Date: Mon, 13 Dec 2004 00:54:16 +0100
- From: Jakob Voss <jakob.voss@xxxxxxxxxxx>
- Subject: "Bibliografie" nicht nur für Bibliographien?
Hallo!
Beim Versuch, die zunehmenden Artikel der deutschsprachigen Wikipedia
aus dem BID-Bereich grob zu ordnen [1], bin ich auf die Frage gestoßen,
ob man das Verzeichnen von Publikationen (incl. grauer Literatur)
unabhängig ob mit oder ohne Bestandsnachweis noch als "Bibliografie"
bezeichnen kann bzw. es eine bessere Bezeichnung dafür gibt. Prinzipiell
sind Bibliografien (von mir aus auch Bibliographien) ja nur
bestandsunabhängige Literaturinformationsmittel. Allerdings verschwinden
im Online-Zeitalter durch Datenbanken, Open Acces und Linksysteme meines
Erachtens die Grenzen zunehmends. ZDB und EZB sind beispielsweise
gleichzeitig Bibliografien von Zeitschriften und Bestandsnachweise und
bei Linksammlungen wie dem Open Directory Project macht es in der Regel
gar keinen Sinn von einem Bestandsnachweis zu sprechen. Also, wie nennt
man eine der wesentlichen bibliothekarischen Aufgaben - von außen oft
unterschätzt ("Ach, da nehmen wir in Zukunft einfach Ontologien und dann
hat sich das") und auch in Zukunft bei allen Versuchen Bibliotheken für
tot zu erklären nicht weniger notwendig als zuvor?
"Bibliografie"? - Angestaubt und zudem polysem?
"Bibliothekarisches Verzeichnen von Informationsquellen"? - Zu lang und
sperrig?
"Erschließung"? - Zu weit gefasst?
"Metadatenmanagement"? - Kein etablierter Begriff?
Ich plädiere spontan für letzteres, aber vielleicht gibt es ja noch gute
vorschläge.
Gruß,
Jakob Voß
[1] siehe http://wikipedia.de/Kategorie:Bibliothekswesen] Einen
ausführlichen Artikel zur Wikipedia gibt es übrigens in der kommenden
Ausgabe von Information : Wissenschaft und Praxis.
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.