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DigiZeitschriften
Auf meinen Beitrag zu Digizeitschriften sind vielfältige Zuschriften
ergangen. Hier seien einige wichtige Aspekte aus der Sicht von
Digizeitschriften festgehalten:
1. Die beteiligten Bibliotheken setzen sich konsequent für open access
ein - auch im Retrodigitalisierungsbereich. Bei der SUB Göttingen z. B.
sind derzeit frei auf dem GDZ-Server verfügbar: 4.670 Bände,
1.854.275 Images. Wir sind dabei in schnellem Tempo die 2 Millionen
Grenze zu überschreiten. Es handelt sich dabei aber um Material, für
das keine Urheberrechts- und Verlagsabgaben anfallen.
2. Bei Digizeitschriften liegen die Dinge anders: Kern des Angebotes
sind Zeitschriften, für die Urheber- und Verlagsrechte bestehen.
Digizeitschriften ist vertraglich verpflichtet, an die
Verwertungsgesellschaft Wort (und demnächst auch Bild)
Urheberrechtsabgaben zu zahlen. Die DFG hat deshalb Wert darauf
gelegt, dass ein Geschäftsmodell realisiert wird, das dauerhaft die
Funktionsfähigkeit des Angebots sichert.
3. Die DFG finanziert die Digitalisierungskosten, die beteiligten
Bibliotheken erbringen erhebliche Eigenleistungen. Dabei handelt es
sich nicht um ein Prestigeobjekt einzelner, sondern eine gemeinsame
Dienstleistung überregionaler Bibliotheken und Informationsanbieter.
Sie dient dem Ziel, der bibliothekarischen Community zu ermöglichen,
nicht gemeinfreies wissenschaftliches Zeitschriftenmaterial ihren
Nutzern mit möglichst geringen Kosten zugänglich zu machen (statt auf
ein derartiges Angebot von sicher sehr viel teureren Verlagen oder
JSTOR zu warten).
4. In einem kleinen Punkt ist dabei Digizeitschriften vielleicht wirklich
inkonsequent: es wurden als Vorgänger nicht gemeinfreier
wissenschaftlicher Zeitschriften einige gemeinfreie Titel in das Angebot
aufgenommen, die aber weiterhin hohe Forschungsrelevanz haben.
Das wird auch so bleiben - aber der Zugriff wird in nächster Zeit mit
einer grünen Ampel versehen, so dass auch Nichtabonnenten von
Digizeitschriften Zugriff haben.
5. Ich bin sicher , dass alle Mitstreiter bei Digizeit bereit sind, auch alle
anderen Zeitschriften im Rahmen von Digizeitschriften in dieser Weise
kostenfrei bereitzustellen, für die keine Urheberrechtsabgaben anfallen.
Auch bei einer open-past- Bewegung werde ich - und sicher auch
Digizeitschriften - gern mitmachen . Aber bis deren Ziele durch
Gesetzesänderungen und Überzeugungsarbeit bei den Autoren und
Verlagen erreicht sind, wollen wir pragmatisch das tun, was eine der
Hauptaufgaben der Bibliotheken ist: freien Zugang für ihre Nutzer
gerade für kostenpflichtiges Material zu ermöglichen. Digizeitschriften
ist angetreten, die Kosten dafür bei retrodigitalisiertem Material nicht in
den Himmel wachsen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen aus dem herrlich sonnigen Göttingen
Prof. Dr.Elmar Mittler
Vorsitzender von Digizeitschriften e. V.
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Prof. Dr. Elmar Mittler
Niedersaechsische Staats- und Universitaetsbibliothek
37070 Goettingen
Germany
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Fax +551 39 52 22
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