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DigiZeitschriften



Sehr geehrte Damen und Herren,

Frau Müllers Beitrag zu Digizeitschriften hat am 21. 7. Herrn Graf zu  einer
Replik veranlasst. Hier einige Fakten zu seinem Text  <<<Auf der einen
Seite Erklaerungen fuer "Open Access"  hinsichtlich wissenschaftlicher
Zeitschriftenliteratur zu unterzeichnen  >>>Angesichts der Preis- und
insbesondere der immer schlimmer  werdenden Lizensierungspolitik einiger
internationaler Verlage ist es  doch unumgänglich, sich für open access
einzusetzen, damit die  Autoren nicht weiter alle Rechte zum Schaden der
Verbreitung und Zugänglichkeit ihrer Publikationen an die Verlage  abgeben.
Für die früheren Zeiten muß man sich aber aktiv mit den  urheberrechtlichen
Gegebenheiten auseinandersetzen, wenn man  die Forschung zeitgemäß
unterstützen will. Das hat Digizeitschriften  erfolgreich getan.
    <<<auf der anderen Seite aber GEMEINFREIE Zeitschriften  >>>Das
    Angebot von Digizeitschriften beruht auf einem  Ranking von Umfragen
    bei Fachleuten, von denen die  wichtigsten Titel des jeweiligen Faches
    genannt wurden. Nur  im Ausnahmefall handelt es sich dabei um
    gemeinfreie Titel,  die z. B. als Vorgänger neuerer Zeitschriften
weiterhin
    von  hoher Forschungsrelevanz sind. Die Mehrzahl beruht auf
    urhberrechtspflichtigen Zeitschriften, für die Abgaben nicht zu  umgehen
    sind. Ein Blick auf die folgende Titelliste macht das  deutlich:
Anglistik:
    Anglia: Zeitschrift für englische Philologie 1878-1995  Shakespeare-
    Jahrbuch 1925-1999   Vorgängerzeitschrift: Jahrbuch / Deutsche
    Shakespeare- Gesellschaft; Deutsche Shakespeare-Gesellschaft-West
    1865-1924
 Bibliothekswesen:  Bibliothek und Wissenschaft:BUW 1964-2000
Gutenberg-Jahrbuch 1926-2000  Zeitschrift für Bibliothekswesen und
Bibliographie: ZfBB 1954- 1999 Zentralblatt für Bibliothekswesen 1884-1990
 Geowissenschaften:  Die Erde: Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde
1834-2000  Contributions to mineralogy and petrology 1947/49-1995 (in
Vorbereitung) International journal of earth sciences:  Geologische
Rundschau: GR 1910-1995 (in Vorbereitung)
 Germanistik:  Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur
1874-1995 Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche  Literatur 1876-
2000   Vorgängerzeitschrift: Zeitschrift für deutsches Alterthum  1841-1875
 Geschichte:  Historia: Zeitschrift für alte Geschichte 1950-2001
Vierteljahrsschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte:  VSWG 1903-2001
Vorgängerzeitschrift: Zeitschrift für Social- und  Wirtschaftsgeschichte
1893-
1900  Archiv für Kulturgeschichte: AKG 1951-2001 (in Vorbereitung)
Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 1951-2001  (in
Vorbereitung)  Geschichte und Gesellschaft: Zeitschrift für historische
Sozial
wissenschaft 1975-2002 (in Vorbereitung)  Historisches Jahrbuch 1880-2001
(in Vorbereitung)
 Naturwissenschaften:  Die Naturwissenschaften 1913-1995
 Neuere Philologien:  Poetica: Zeitschrift für Sprach- und
Literaturwissenschaft  1967-2000 (in Vorbereitung)
 Rechtswissenschaften:  Archiv des öffentlichen Rechts 1911-2000
Vorgängerzeitschrift: Archiv für öffentliches Recht 1885- 1910  Archiv für
die
civilistische Praxis 1818-2000  Juristenzeitung : JZ 1951-2002
Vorgängerzeitschrift: Süddeutsche Juristen-Zeitung
 1946-1950
    Soziologie:  Zeitschrift für Soziologie: ZfS 1972-2001
 Romanistik:  Romanische Forschungen 1883-1999  Zeitschrift für
französische Sprache und Literatur: ZFSL 1889- 2001   Vorgängerzeitschrift:
Zeitschrift für neufranzösische  Sprache und Litteratur 1878-1888
Zeitschrift
für romanische Philologie 1877-1995
 Wirtschaftswissenschaften:  Finanzarchiv: Zeitschrift für das gesamte
Finanzwesen 1884- 2000  Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik
1863-2001  Journal of institutional and theoretical economics: JITE 1986-
2000   Vorgängerzeitschrift: Zeitschrift für die gesamte  Staatswissenschaft:
ZgS 1844-1985  Weltwirtschaftliches Archiv 1913-2002  Zeitschrift für
Wirtschaftspolitik 1981-2001   Vorgängerzeitschrift: Wirtschaftspolitische
Chronik 1952- 1980
 Für diese Zeitschriften sind urheberrechtliche Abgaben  rechtlich
erforderlich, teilweise  an die Autoren, teilweise an die Verlage. Deshalb
werden  Verträge mit den Verwerungsgesellschaften und den  Verlagen
geschlossen, in denen eine pragmatische  Lösung für die komplexe
Rechtssituatuin gefunden wurde.
 <<<<einem ueberteuerten kostenpflichtigen Angebot wie  DigiZeitschriften,
>>>>Ein derartiges Angebot kann leider nicht kostenfrei sein,  weil kein
Unterhaltsträger der a Digizeitschriften beteiligen  Bibliotheken bereit
wäre,
z. B. die Urheberrechtsabgabenfür  alle anderen Bibliotheken zu
übernehmen. Auch für die  laufenden Kosten, die ja zusätzlich anfallen. Das
ganze  Unternehmen wäre sowieso undenkbar, wenn nichtdurch die
Unterstützung der DFG bei der Digitalisierungdie  Investitionskosten
abgedeckt werden könnten.Aber auch sie  tut das nur unter der Bedingung,
dassder laufende Betrieb  durch ein nachhaltiges Geschäftsmodell gesichert
wird.  Deshalb die Gründung des gemeinnützigen Vereins  Digizeitschriften
e. V. , der einArbeitenähnlich der Not for  profit organisation in den USA
ermöglicht, soweit er für  gemeinnützuige Zwecke (in diesem Fall der
Förderung von  Forschung, Lehre und Wissenschaft) dient.
 <<<<das sich viele Bibliotheken schlicht und  einfach angesichts der
Haushaltsverhaeltnisse ...  nicht leisten koennen
>>>>>Derzeit ist der kostenfreie Zugriff aufca. 1680 Jahrgänge  von 35
Zeitschriften möglich, von denen rund 62,5 %  urheberrechtlich geschützt
sind, bis Anfang 2005 werden rund 2650  Jahrgänge von 45 Zeitschriften
online stehen. Das kostet die  Bibliothek einergroßen Universität 4.500, eine
Bibliothek mittlerer  Größenordnung 1.500,00 Euro. Es würde also in der
Regel  genügen, einen, maximal zwei der überteuerten Titel eines großen
internationalen Verlages abzubestellen, um den Wissenschaftlern  einer
größeren Zahl von Fachgebieten ein zusätzliches attraktives  Angebot
machen zu können.
Insgesamt: Die Attraktivität und Modernität des Angebots jeder
abonnierenden Bibliothek für ihre  Wissenschaftler kanndurch ein
Abonnement von  Digizeitschriftendeutlich erhöht werden.  Die beteiligten
Bibliotheken und die Digizeitschriftenredaktion sind  optimistisch, dass
viele
den Vorteil dieser Gemeinschaftsarbeit von  Bibliotheken für Bibliotheken
zum Nutzen der Zugänglichkeit  wissenschaftlicherZeitschriften honorieren
werden. Dabei sollte man  sich immer auch vorAugen halten,was zu zahlen
wäre, wenn statt  des Digizeitschriften- ein kommerzielles Angebot zu
subskribieren  wäre..

Mit freundlichen Grüßen Digizeitschriften e. V.
Das Internetportal für deutsche wissenschaftliche Zeitschriften.


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 Prof. Dr. Elmar Mittler
 Niedersaechsische Staats- und Universitaetsbibliothek
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