On 19 Jun 04, at 11:48, Manfred.Hauer@xxxxxxxxxx wrote:
Nein. Ein Marketingtrend, der unhaltbare Illusionen nährt, der unaufhebbare Unterschiede verwischen will, der das Potential der Technik unangemessen überhöht, ist unredlich und fördert Verdummung. Umso schlimmer, wenn das einEs geht mir nicht darum, dass Computer wie Menschen denken, sondern die Intelligenz von vielen Menschen über Computer an andere vermittelt werden: die Intelligenz in den Medien der Bibliotheken (Fachinhalte) und die Intelligenz von Information Professionals und Informatikern in Form unserer Lösungen. Solche Ansätze finden sich immer mehr, deshalb findet man auch immer mehr Anbieter, die ihre Systeme "intelligent" nennen, das ist ein globaler Marketingtrend, dem wir uns hier auch gar nicht entziehen wollen. Können Sie damit leben?
globaler Trend ist.
Was in den Medien der Bibliotheken steht, was sie den Lesern zugänglich machen, ist nicht Intelligenz! Es sind Aufzeichnungen, die dank Intelligenz zustandekamen, aber diese Aufzeichnungen zu nutzen, das gelingt nur mit Einsatz eigener Intelligenz des Lesers. (Lichtenberg: "Ein Buch ist ein Spiegel, aus dem kein Apostel herausgucken kann, wenn ein Affe hineinblickt.")
Zweifellos, man verstehe mich nicht falsch, sind die beschriebenen Methoden das hochinteressante Resultat sehr intelligenter Bemühungen. (Herr Hauer hat es daher gar nicht nötig, dem besagten Trend hinterherzulaufen.) Zweifellos kann die dadurch bewirkte Anreicherung der Kataloge in sehr vielen Fällen Ergebnisse bringen, wo unsere bisherigen Methoden keine bringen. Selbstverständlich sollten daher Bibliotheken ihre Kataloge mit solchen Verfahren anreichern. Kataloge könn(t)en schon jetzt und in Zukunft sehr viel mehr leisten als bisher. Intelligent sind und werden sie dadurch nicht. (Auch Schlagwortkataloge kamen durch Einsatz von Intelligenz zustande, aber es wurde nie von einem intelligenten
Katalog geredet.)
Wer erwartet, von irgendeinem System DAS gute Buch empfohlen zu bekommen, nachdem er ihm zwei drei Wörter (nicht Begriffe!) hingeworfen hat, traut dem System Dinge zu, die z.B. Lichtenberg nicht einmal dem Menschen zugetraut hat: "Unter die größten Entdeckungen, auf die der menschliche Verstand in den neuesten Zeiten gefallen ist, gehört wohl die Kunst, Bücher zu beurteilen, ohne sie gelesen zu haben."
MfG B.E.
Bernhard Eversberg
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