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Re: R-Reform: Verschlimmbess. ss in der Schweiz
- Date: Fri, 14 May 2004 08:46:51 +0200
- From: "Bernhard Eversberg" <ev@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
- Subject: Re: R-Reform: Verschlimmbess. ss in der Schweiz
On 14 May 04, at 0:09, Lothar Kalok wrote:
> Mit dem scharfen s, das ich in der Schule noch als es-zet
> kennengelernt habe, da es eine Ligatur aus s und z war und
Das ist ein Irrtum oder eine Legende, habe ich gelesen, es war vielmehr als
Ligatur aus langem und rundem s entstanden.
Dies ist, nebenbei, ein Punkt, wo ja die Vorlagentreue beim Katalogisieren ihre
Grenzen hat, da die lateinische Schrift im Gegensatz zur Fraktur nur *ein* s-
Zeichen besitzt. Und auch Unicode muss hier die Waffen strecken -
Frakturschriften enthaelt es gar nicht.
Sooo gesehen haette das scharfe s zum Zeitpunkt des amtlichen Uebergangs auf
lateinische Schrift, kurz vor Kriegsende von den Nazis verordnet, abgeschafft
gehoert, was in den Wirren der Zeit jedoch uebersehen wurde. Zumindest als
Kuriosum *muss* es einfach bewahrt werden, sonst haben wir nur noch kaelteste
Rationalitaet. Man bedenke ferner: am scharfen s kann jeder auf der Welt, ohne
geringste Deutschkenntnisse, erkennen, einen deutschen Text vor sich zu haben.
Soll man das aufgeben?
B.E.
Bernhard Eversberg
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