[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
Re: Browser-Plugin zur direkten URN (NBN)-Aufloesung
- Date: Mon, 26 Jan 2004 16:01:46 +0100
- From: Sascha Carlin <sc _at__ itst.org>
- Subject: Re: Browser-Plugin zur direkten URN (NBN)-Aufloesung
Stefan Farrenkopf wrote:
sie sehen bei dem von der DDB verfolgten Ansatz, die gleichen Probleme
wie wir sie aus dem Bereich DNS kennen. Ich stimme Ihnen zu.
Gleichzeitig möchte ich aber betonen, dass das DNS System trotz seiner
Schwächen funktioniert. Sie fordern nun für die PI ein anderes System
mit Verweis auf die Schwächen in diesem Anstatz. Wenn es dieses System
gibt, dann sollte man es einführen und zwar nicht nur für URN-Resolving
sondern auch als neue Generation des DNS Systems. Kenne Sie einen
entspr. Ansatz oder ein neuartiges System?
Leider nein. Allerdings beschäftige ich mich auch nur am Rande mit
dieser Materie. So könnte jemand, der sich im Bereich Grid auskennt,
vielleicht etwas dazu sagen? Event. sollen dort andere Verfahren genutzt
werden. Das wäre aus meiner Sicht die einzige Quelle für neue Verfahren
in der Namensauflösung. IPv6 bringt da wahrlich nichts neues ;-)
Solange es kein besseres System gibt, finde ich den DNS Ansatz nicht
schlecht. Er hat sich ja bereits bewährt und seine Schwachstellen sind
daher zumindest bekannt. Um das URN-Resolving auf eine globale Ebene zu
heben bedarf es natürlich weltweiter Kooperation, aber das funktioniert
in anderen Bereichen des Internets ja auch. Wir sind uns sicher einig,
dass ein URN-Funktionalität auf Dauer unbedingt gebraucht wird. Das
Änderungssystem ist auch in meinen Augen die entscheidende Baustelle.
Bewährt? Nun, darüber könnten wir nun herzlich streiten :-) Aber ich
gebe Ihnen Recht: wir wissen, wo es Probleme gibt, und können
(versuchen) sie zu umschiffen. Von den aktuell verfügbaren Technologien
ist das DNS-System mit Sicherheit das Beste.
Ob wir hingegen ein URN-System parallel/on-top zu einem URL-System
brauchen, das ist eben die Frage. Lassen wir doch die Stufe URL einfach
weg bzw. kürzen diesen Bereich erheblich. Dienste wie DynDNS zeigen das
ja schon sehr erfolgreich für das DNS-System.
Mein Hauptproblem mit URN in der jetzigen Implementierung ist, das wir
hier zwei Änderungssysteme haben, von denen das eine genauso
gut/schlecht ist, wie das andere. Da beide nicht unabhängig, sondern
_abhängig_ von einander sind, genügt ein Fehler in einem System, und das
komplette System fehlerhaft erscheinen zu lassen.
Davon abgesehen schwimmen gerade im Teich der DNS-Ausflösung zu viele
Blindfische, wenn Sie mir den Ausdruck verzeihen wollen. Jeder
Lokal-Provider meint, seine eigenen DNS haben zu müssen, jede Firma
unterhält eigene Nameserver, dazu die Macht einzelner wie den Firmen,
die Teile der Root-Server betreuen... Keine gute Mischung, um weitere
Dienste on-top dieses Wirrwarrs anzubieten. Ein Fehler auf mittlerer
Ebene kann so zu erheblicher Verwirrung führen (wie ich im Moment gerade
selbst anhand einer meiner Domains erleben darf).
Gruß, Sascha Carlin
--
Sascha Carlin * Heinrich-Heine-Str. 1 * 64319 Pfungstadt
http://www.itst.org/ ** http://wwworker.com/
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.