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Re: Zeit fuer Elite-Bbliotheken?
On 12 Jan 04, at 12:48, W. Umstaetter wrote:
> Darum hatte Harnack recht,
> als er die Bibliothekswissenschaft als eine Nationalökonomie des Geistes
> und als eigene Geistes-wirtschaft bezeichnete.
So einsichtsvoll und treffend diese Bezeichnung ist, wir sollten eine neue
finden, denn sie passt nicht recht in den heutigen Sprachgebrauch.
"Wissens-Wirtschaft" wuerde wohl besser ankommen, finde ich persoenlich aber
auch
nicht so ganz ideal. Denn wir handeln nicht wirklich mit Wissen (oder
Geist!).
Was wir auffindbar machen, vorhalten und über die Theke schieben, sind
*Aufzeichnungen* von Erkenntnissen und Eingebungen, nicht das Wissen selbst.
Das
bildet sich erst neu im Kopf des Lesers, wenn der kapiert, was er liest, es
ist
aber dann wohl nie 100% identisch mit dem, was der Autor sich gedacht hat,
weil
das Vorwissen (die "Bildung") immer individuell anders ist. Der freie und
leichte
Zugang zu Aufzeichnungen aller Art ist es, was der Leser braucht und
Bibliotheken
ermoeglichen muessen. Die Sacherschliessung allerdings, die befasst sich
schon
recht eng mit dem Wissen, das in den Aufzeichnungen steckt.
Aber das ist Theorie, so genau wird das nicht jeder bedenken wollen in dieser
unserer Zeit.
B.E.
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
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