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Re: Re-2: Mordphantasien / eine Lanze für Daniel Roedding
On Fri, 14 Nov 2003 uwe.zimmermann _at__ swp-berlin.org wrote:
> Sehr geehrter Herr Broisch,
>
> einen Teil Ihrer Ansicht teile ich. Wir brauchen solche Vergleiche nicht in
Diskussionsrunden.
>
> 58 Jahre nach Kriegsende können Ausländer immer noch nicht sicher durch
unsere Straßen laufen. Fahren Sie mal als Farbiger an die Ostsee oder gehen
durch Berlin Hellersdorf. Auch die Berliner Debatte über die
Denkmalbeteiligung der Firma Degussa zeigt, dass die Zeit noch lange nicht die
Wunden geheilt hat, wie es sich viele Ignoranten immer wieder wünschen. Wäre
in den USA ein Asylantenheim von Neonazis niedergebrannt worden wie im Fall
Rostock, hätte man die Nationalgarde eingeschaltet. Unsere Polizei zieht sich
zurück und dreht Däumchen. Strafverfahren, die gegen einige Täter liefen,
wurden von den Gerichten 10 Jahre liegengelassen. Ich glaube auch nicht, dass
von der Polizeitruppe einer seinen Job verloren hat.
In welcher Welt leben Sie? Hätte ein deutscher Polizist einen Schwarzen so
"bearbeitet" wie manchmal die "Kollegen" in Los Angeles (z.T. vor
laufenden Kameras), dann wäre Ihre Argumentation glaubhafter. Und im
Amiland gibt es Viertel, die Sie zu gewissen Uhrzeiten nur mit der
richtigen Hautfarbe besuchen sollten. Ich habe selber (in Europa) 15 Jahre
in so einer Stadt gelebt, war aber nicht in Deutschland. Kleines Rätsel?
Aber Sebnitz läßt grüßen ;-)
A>
> Herr Roedding scheint nicht rechtsradikal motiviert zu sein. Ihn so
knallhart aus einer Diskussionsrunde zu schmeißen, finde ich etwas zu hart. Da
hätte man in den letzten Jahrzenten ja auch so Einige aus den rechten Parteien
schmeißen müssen?! Wäre es nicht vernünftiger gewesen, Herrn Roedding in der
Liste zu behalten, um ihm zu beweisen, dass man auch auf einer anderen Basis
diskutieren kann?
>
>
Mit kopfschüttelnden Grüßen
Marius Luta
>
>
>
>
>
> -------- Original Message --------
> Subject: Re: Mordphantasien / eine Lanze für Daniel Roedding (14-Nov-2003
9:17)
> From: markus.broisch _at__ basf-ag.de
> To: uwe.zimmermann _at__ swp-berlin.org
>
> >
> > Ich mag lebhafte und durchaus auch emotional geführte Diskussionen.
> > Und ich muss gestehen, dass auch ich schon Gewaltphantasien bezüglich
> > unserer Politiker hatte. Aber ich würde nie den Terror des
> > Nationalsozialismus als Vergleichsmaßstab für Geschehnisse unserer
heutigen
> > Zeit heranziehen. Ich denke, dass das, was damals Menschen widerfahren
ist,
> > einmal war.
> > Heute müssen für Vergleiche immer Superlativen herhalten, damit manche
> > überhaupt merken, dass etwas bemerkenswert ist. Aber man sollte dabei den
> > Nationalsozialismus außen vor lassen.
> >
> > Grüße aus dem (leicht nebeligen) Ludwigshafen
> > Markus Broisch
> >
> >
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