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Re: Diplomarbeit "Sicherheit durch Medienmanagement"
Liebe Frau Wegner!
> Aufgrund der großen Resonanz und vieler Anfragen, die ich während der
> Anfertigung meiner Diplomarbeit erhielt, biete ich Ihnen an, die
> Arbeit in elektronischer Form (PDF-Datei) in Höhe von 20,- Euro zu
> erwerben.
Natürlich ist es verständlich, wenn Sie Ihre Ausgaben wieder
hereinbekommen möchten, aber die Frage darf gestellt sein: welcher
Weg dazu ist der richtige?
Es wäre ein fairer, wohl sogar niedriger Preis für eine ordentlich
gebundene Fassung einer bestimmt hochinteressanten Diplomarbeit.
Auch Druckkostenzuschüsse von Auftraggebern und Interessierten
sind fair.
Aber ist es wirklich fair, jeden anderen Interessierten für ein rein
elektronisches Dokument zur Kasse zu bitten?
Wann sind die tatsächlich entstandenen Kosten wieder
ausgeglichen? Wenn es fünf kaufen? Oder zehn? Was bei 50? Ist
das dann "Gewinnzone" und gewissermassen mit jedem Euro mehr
zusätzlicher Lohn für erfolgreiches Bestehen des Diploms? Wird es
da nicht bereits wieder "unfair", zur anderen Seite der Waagschale
hin, der Leserschaft?
Ich hoffe, Sie verstehen das nicht falsch oder gar als unüberlegten
Angriff, es gibt mir nur den Anlass, mal wieder darauf hinzuweisen,
an welchen Barrieren die schnelle und kostengünstige Verbreitung
von wissenschaftlicher Information oft noch krankt. Dabei ist der
"Open Access" mittlerweile ein ganzes Stück vorangekommen, und
auch die Bibliotheken hierzulande trauen sich an einige Modelle
heran.
Sie könnten sicherlich mehr Werbung für sich machen, falls eine frei
zugängliche Version jedem Interessierten zur Diskussion bereit
stehen würde. Und selbst dann gäbe es sicher bei der von Ihnen
erwähnten Resonanz genügend bibliothekarische Käufer für eine
handfeste mehrwertige Print-Version.
Verlage nehmen Geld für ihre wichtige Auswahlfunktion,
Romanautoren leben davon, doch was wäre ich glücklich, wenn
möglichst viele KollegInnen meine (bereits wieder veraltete)
Diplomarbeit möglichst schnell lesen würden (gelesen hätten)!
Druckkostenersatz schön und gut, aber ich bin dann doch mehr
daran interessiert, dass zahlreiche Menschen von meinen
Erkenntnissen beglückt werden... (mittlerweile kann man das
übrigens nicht nur gratis, sondern sogar redundant...)
Ich jedenfalls sehe keinen einzigen Nachteil darin, eine eigene
Diplomarbeit mit Informationswert für das jeweilige Publikum
elektronisch frei zugänglich zu machen. Geld dafür erhöht weder den
inhaltlichen Wert noch ist es eine angemessene Form, die (im
Grunde verhältnismäßig geringen) Kosten der Herstellung wieder
hereinzubekommen. Gerade wir Bibliothekare sollten untereinander
doch mehr unentgeltliche Kooperation und Austausch zustande
bringen können.
Viele Grüsse und hoffentlich eine Überlegung (und keine
Beschimpfung, wie hier manchmal erlebt ;-)) wert,
Daniel Zimmel
--
Daniel Zimmel
Bibliothek der FH Dortmund Tel.: +49-231/755-4046
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.