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Werbung fuer kommerzielle Produkte (war: AW: thema: PDF 2word -2txt -... :: termine...)



Liebe ListenteilnehmerInnen,

> Werbung für kommerzielle Produkte über Mailinglisten stehe ich skeptisch
> gegenüber und halte sie generell für problematisch.
Dem kann ich zustimmen.
> Die Einschränkung als Plugin für Microsoft-Produkte macht diese Information
für
> Nicht-Microsoft-Nutzer uninteressant.
Nur, wer unter uns arbeitet nicht mit Microsoft-Produkten: Eine verschwindend
kleine Anzahl.
Microsoft hat mit seinen Betriebssystemen und dem Office bzw. den Formaten
(.doc) einen Quasi-Standard entwickelt. Wer nicht aussenvorstehen moechte,
muss quasi mit Word, Excel etc. arbeiten, oder quasi fehlerhafte
Konvertierungen von bzw. in andere Offices in Kauf nehmen.
Das Problem ist nicht, dass hier Werbung fuer kommerzielle Produkte gemacht
wird, sondern es ist folgendes:
Standards, auch in Bezug auf Software, gehoeren eigentlich von DIN bzw. ISO
etc. verwaltet, so dass die einzelnen Hersteller ihre Produkte nach diesen
Standards entwickeln koennen und trotzdem alles kompatibel ist. Bei der
Software werden die Standards/Normen unter dem Vorwand des Patentschutzes von
einzelnen Firmen, gerade Microsoft, gehortet. Und wer nicht fuer deren
Produkte zahlt, hat halt nicht den Standard. Microsoft verwendet fuer jede
neue Ausgabe eines Betriebssystemes oder Office nach Experten ca. 80% des
vorausgegangenen Betriebssystems/Office wieder und nur ca. 20% sind neu
entwickelt. Trotzdem ergibt das jedesmal ein neues Patent fuer das gesamte
Produkt. Damit sind selbst die Teilbereiche geschuetzt, die eigentlich schon
"hundsalt" sind und sonst wohl nicht mehr unter den Patentschutz fallen
wuerden, aber gewisse Standards gesetzt haben und von daher eigentlich als
allgemeingueltige Normen betrachtet werden koennten, die, wenn denn von ISO
verwaltet, quasi Allgemeingut waeren.
Diese Geschaeftspraktiken der Grossen sind doch das Uebel, nicht die Kleinen,
die eben auch auf diesen Zug aufspringen (muessen), teilweise an die Grossen
vielleicht sogar noch etwas zahlen, und ihre Produkte ebenfalls zu hohen
Preisen kommerziell anbieten. Es gilt, dafuer zu sorgen, dass von der
Industrie entwickelte Patente nach einem gewissen Zeitraum bei allgemeiner
Verbreitung einen allgemeingueltigen Standard bilden, auf den alle
zurueckgreifen koennen, ohne dafuer jedesmal kraeftig zahlen zu muessen.
Diesen Wechsel umgeht gerade Microsoft durch seine Geschaeftspraktiken. Und
hier haben Computerprogramme wie Betriebssysteme und Offices eben auch einen
Unterschied vergleichbar dem Telefonbuch zu einem Roman. Obwohl beides Buecher
sind, ist der Roman ist aus guten Grund durch das Urheberrecht geschuetzt, ein
Schutz den kein vernuenftiger Mensch dem Telefonbuch in diesem Masse wie dem
Roman zugesteht.
Ich bezweifle, dass der Erfinder des Papierformats DIN A4, bzw. seine
Nachfahren, jetzt noch Geld dafuer erhalten, dass er dieses Format einmal
entwickelt hat, obwohl er auch seine Ausgaben etc. dafuer hatte.

Gruss aus Bern
Bernd Martin Rohde
__________

Bernd Martin Rohde, Dipl.-Bibl. (FH)
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Tel.: (+41) (0)31 9719674, mailto:b.m.rohde _at__ gmx.net
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