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AW: Katalog vs OPAC
Gruß,
Diemut Schütz
Bundesministerium des Innern
Referat Z 3 - Bibliothek
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-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Bernhard Eversberg [mailto:ev _at__ buch.biblio.etc.tu-bs.de]
Gesendet: Dienstag, 19. August 2003 17:07
An: Internet in Bibliotheken
Betreff: Re: Katalog vs OPAC
On 19 Aug 03, at 16:01, Sebastian Wolf wrote:
> Ich halte eine "sprechende" Bezeichnung immer noch für das Beste. Die
> Kataloge sollten so heißen, wie das, was sie enthalten (so machen wir
> es hier in Bielefeld eigentlich schon immer).
> Also z.B. "Suche nach Büchern und Zeitschriften" (=Bibliothekskatalog
> / OPAC). Genauso kann man die anderen Kataloge z.B. "Suche nach
> Hochschulschriften" oder "Suche nach Aufsätzen" nennen.
>
Das ist natuerlich an der Stelle gut, wo der Nutzer klicken soll, um den
Katalog
zu aktivieren. Das Substantiv "Katalog" an dieser Stelle muss er sonst erst
selber mit der Taetigkeit des Suchens nach Veroeffentlichungen assoziieren.
Da
scheint es besser, gleich diese Taetigkeit, um die es ihm ja geht, zu
nennen.
Andererseits, ein Substantiv oder einen Namen braucht man schon auch, meinen
Sie
nicht? Sie koennen nicht IMMER, wenn vom OPAC/Katalog die Rede ist, "Suche
nach
Buechern und Zeitschriften" sagen.
Und der Katalog verschwindet sonst ganz, d.h. tritt als Objekt, was er ja
ist und
bleibt, nicht mehr in Erscheinung, sondern nur in seiner Funktion, wird also
vollends koerperlos. Waere das egal? Steht in Bielefeld ueber der Bibliothek
"Lesen und Informieren"? Ueber der Mensa "Essen und Trinken"?
Ausserdem bin ich persoenlich gegen die Tendenz, dem Nutzer jedweden
Denkschritt
ersparen zu wollen. Er *muss* abstraktes Denken beherrschen, da sollt's denn
auch
an dieser an sich trivialen Stelle keine Zumutung sein.
Und ferner: es waere schon gut, wenn in Sachen oeffentlicher Sprache nicht
die
eine Bibliothek so und die andere anders redete, sondern ein Kernbestand von
Sachbegriffen zum Einsatz kaeme, der dann Bibliotheken als solche erkennbar
machen wuerde. Da gibt es aber wenig Grund zum Optimismus.
B.E.
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
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