[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Re: R-Reform: "Bibliografie" unnoetig



On 13 Aug 03, at 17:27, Ulrike Müller-Kaspar wrote:

>
> Das ist doch gerade das Feine an der Rechtschreibreform, dass sie offen ist
> und gleichsam abwartet, was sich einbürgert.
Das ist nicht neu. Der Duden verstand sich nicht als Vorschriftenmacher,
sondern
registrierte und nahm auf, was sich eingebuergert hatte. Deshalb hatten wir
schon
laengst die "Fotografie", aber nicht die "Bibliographie" - die hatte sich
nicht
eingebuergert. Das Duden-Prinzip war also gewissermassen, dem sprachlichen
Empfinden der Mehrheit nachzuspueren. Die Reformer haben erstmals gemeint,
diesem
Empfinden etwas nachhelfen zu sollen.
Darum ging's mir aber nicht, und dies ist nicht die Liste fuer allgemeine
Kulturkritik.

Es ging mir allein darum, zum Unterlassen unnoetiger Titelaenderungen
aufzurufen.
Die Reform richtet eh schon genug Schaden in den Katalogen an.
Andererseits:
Eine Abteilung der ALA vergibt jaehrlich einen Preis fuer "the worst serial
title
change of the year", also die schlimmste Titelaenderung des Jahres:
  http://archive.ala.org/alcts/ss/worst.html
Fuer 2003 gaebe es da schon mindestens einen Kandidaten: ISSN 0939-0421.
Die Chancen muessten gut sein, denn eine von der Sache her sogar unnoetige
Aenderung aufgrund einer Rechtschreibreform, das ist originell.
(Ich weiss, Behoerden muessen die Reform umsetzen. Aber wo es selbst von der
Sache her nicht noetig ist, wo Alternativen sogar zugelassen sind, da koennen
sie
es auch lassen.)

MfG B.E.



Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel.  +49 531 391-5026 , -5011 , FAX  -5836
e-mail  B.Eversberg _at__ tu-bs.de


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.