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Re: Ports von Katalogen
Dietze, Elisabeth wrote:
Liebe Liste,
vielleicht kann mir jemand von den technisch
Versierten bei zwei Fragen helfen:
Recherchen in ZDB und bestimmten
Katalogen scheitern regelmaessig - ich bekomme
zB die ZDB über zdb-opac.de noch nicht mal
aufgerufen. Ich vermute die hohen Ports als
Ursache (Java- u. Proxy-Probleme sind nicht der
Grund).
a) Wie kann ich feststellen, ob unser Provider
die entsprechenden Ports unterstuetzt
(Direktanfrage beim Provider scheidet aus)?
Provider sperren i.a. keine Ports. Haben Sie einen Firewall im Hause ?
Fragen Sie Ihre DV..
b) Warum werden ueberhaupt offensichtlich
leicht exotische Ports verwendet ?
(vgl: Info auf der Startseite DDB Frankfurt
"Bitte beachten Sie: Der OPAC verwendet
Portnummern oberhalb von 1024. Sollten Sie
Probleme mit dem Zugriff haben, prüfen Sie
bitte, ob Ihr Internetprovider diese Portnummern
freigeschaltet hat. " ). Ich habe keine
Moeglichkeit, eine evtl. nicht vorhandene
Freischaltung zu erwirken.
PICA ist etwas exotisch. PICA nutzt als WWW-OPAC ein eigenes Modul, das
einen WWW-Server "mimt".
Das Problem mit den hohen Ports und PICA ist eigentlich bekannt, PICA
liefert ein Programm namens nph-wwwredir mit, das dieses Problem umgeht
- allerdings ist unser PICA-OPAC schon älter, ZDB und DDB sieht anders aus.
Die URL
http://opac.bibliothek.uni-kassel.de/cgi-bin/nph-wwwp3?DB=BES1.SYS8&LANG=DU&EXT=OFF
sollte bei Ihnen zum Erfolg führen, Sie bekommen eine Seite mit einer
URL wie:
http://opac.bibliothek.uni-kassel.de/cgi-bin/nph-wwwredir/sv2.bibliothek.uni-kassel.de:3240/
(bei Ihnen steht eine anderer Port als 3240)
Ich rechne weniger mit einer Problemloesung,
wuerde aber wenigstens gerne verstehen, was es
mit den Ports auf sich hat.
Ein hartes Brot....
Eine Verbindung im Internet - locker definiert - besteht aus einem Tupel :
IP-Adresse1:Port1 - IP-Adresse2:Port2
Wäre die IP-Adresse eine Strasse, wäre der Port die Hausnummer.
Der Port ist also eine Art Multiplexer, es gibt 2^16 Ports pro
IP-Adresse - und um die Sache zu verundeutlichen - jeweils für TCP
(bestimmt schon gehört) und UDP (seltener im Sprachgebrauch).
Die ersten 1024 Ports sind sogenannte Well-Known-Ports, sie sind quasi
genormt, 80 z.B. steht für WWW ,20/21 für FTP, 23 für Telnet.
Ein Port definiert also quasi einen Dienst auf einem Rechner (das ist
willkürlich - Sie können auch WWW auf Port 7000 anbieten, Sie müssen es
nur bekannt machen).
Eine korrekte URL enthält immer auch den Port (vom Namen des Rechners
durch einen Doppelpunkt getrennt), geben Sie den nicht an, ergänzt Ihr
Browser denselbigen "intuitiv" auf Basis des Protokolls (http) oder auch
des Namens ("www") im Hintergund (ganz wichtig: die Namen www. oder ftp.
etc. sind Schall und Rauch ! - sie können Dienste anbieten, wie Sie
möchten).
IP-Adressen werden der besserer Merkbarkeit wegen für Menschen durch
Namen ersetzt - beim Aufbau der Verbindung ersetzt Ihr Webbrowser den
Namen durch die IP-Adresse des Zielrechners aus der URL. Ausserdem
bekommt die Verbindung vom Betriebssystem auf IHRER Seite automatisch
ebenfalls einen Port zugeordnet, ohne dass Sie das sehen .
Nehmen wir also an, Sie gehen von Ihrem Rechner Names ihr.rechner.de
(IP: 12.13.14.5) auf den Rechner www.zimbutsu2000.de (IP:123.45.77.231)
(als Beispiel, Ähnlichkeiten mit laufenden oder abgestürzten Rechnern
sind zufällig):
Im Browser:
www.zimbutsu2000.de
ergänzt still und heimlich zu
http://www.zimbutsu2000.de:80/
und dann zu
123.45.77.231:80
verkürzt.
Er bittet nun das Betriebssystem,"mache mir eine TCP-Verbindung zu
123.45.77.231, Port 80".
Das Betriebssystem vergibt die Portnummer 32323 lokal und baut eine
TCP-Verbindung zu 123.45.77.231 auf.
Damit ist die Bedingung oben erfüllt:
ihr.rechner.de:32323 -> www.zimbutsu2000.de:80
( IP-Adresse1:Port1 - IP-Adresse2:Port2 )
Ganz wichtig dabei ist die Richtung: SIE initieren die Verbindung VON
einem HOHEN Port ZU einem WELL-KNOWN-PORT (Service).
Natürlich können Sie auch einen Service anbieten an einem hohen Port
(Ihr Rechner horcht und wartet auf Verbindungen), das wäre eine
Verbindung ZU einem HOHEN Port - das wird gerne von Trojanern,
verallgemeinert Viren, ausgenutzt !
Deshalb sperrt man den Zugriff ZU HOHEN Ports, damit Netzwerkadmins
ruhiger schlafen ;-) ...
Alles unklar ? Schönes Wochenende,
CU
Michael Plate
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.