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Re: Informationsbegriff



Man weiss nicht recht, ob man noch was schreiben soll, aber
Walther Umstaetter meint zu Recht, wir sollten

> ... bei der eigentlichen Frage bleiben, wie wir gemeinsam zu einer
> Terminologie gelangen können, mit deren Hilfe wir uns in unserem Fachgebiet
> professionell verständigen können
>

Was den Terminus "Information" betrifft, ist wohl das Kernproblem, ob sich
dieser fuer den Gebrauch im Bibliothekswesen vollstaendig auf die Definition
der Informationstheorie zurueckfuehren laesst. Und was dies denn wirklich
bringen koennte.
Wenn man sich die Breite des Begriffs, wie es Capurro vorfuehrt,
vergegenwaertigt, kommen doch Zweifel an solchem Anspruch. Es sei denn,
wir sagen, dass wir mit allen den Bedeutungen nichts zu tun haben, die sich
nicht von der Informationstheorie erklaeren lassen.
Wenn wir aber mit Nutzern ueber "Information" sprechen, koennen wir nicht
davon ausgehen, dass diese den Begriff der Informationstheorie teilen, sondern
da muessen wir schon auf dasjenige Verstaendnis eingehen, was beim Nutzer
in dem Moment vermutlich vorliegt. Eine Herangehensweise mit Methoden der
Statistik scheint da wenig praktikabel.

Fuer das besagte Kernproblem scheint mir daher ausnahmsweise der Satz
berechtigt, ueber den sich Kant einmal ausgelassen hat in einer Schrift
gleichen Titels: "Das mag zwar in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht fuer
die Praxis".

MFG B.E.


Bernhard Eversberg
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