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Registerarie
Ueber Sinn und Nutzen von Registern, gelegentlich auch in dieser
Liste thematisiert, stand jetzt eine Glosse in der ZEIT, 34/2001
Registerarie : Ueber die Lust an Verzeichnissen / Gudrun Schury
Der Schlusssatz:
"Es sind zwei ganz verschiedene Abenteuer:
das eine, von immer neuen Links zu immer neuen Abzweigungen
geschickt zu werden, das andere, in einem gedruckten
Register ploetzlich auf einen magischen Begriff zu
stossen, den man gar nicht gesucht, aber der einen gefunden hat."
http://www.zeit.de/2001/34/Kultur/200134_glosse-.html
Ausfuehrlicher und wirklich lesenswert erschien der Text in der
Wiener Zeitung:
http://wienerzeitung.at/frameless/lexikon.htm?ID=9256
Darin steht auch:
"Er [der Computer] kann kein Register von Begriffen,
bestenfalls einen Index von Woertern erstellen."
... es sei denn, sollten wir wohl ergaenzen, man hat Begriffe in
geeigneter Weise erfasst und die Programme sinnreich instruiert.
Solcherlei Erkenntnisse gehoeren aber zum Allgemeingut unseres
Berufsstandes. Deshalb verfuegen unsere OPACs ja alle ueber
wunderbare Register. Oder?
N.B. fuer Opern-Abstinenzler:
Als "Registerarie" bekannt ist die grosse Arie ("Madamina, il
catalogo e questo") des Dieners Leporello im ersten Akt von Mozarts
"Don Giovanni", wo er einen gefalteten Endlosausdruck hervorholt
(daher hat er seinen Spitznamen "Leporello") und damit der Donna
Elvira die Augen oeffnet. Denn es handelt sich um ein Register
der Eroberungen seines Herrn und Meisters (... "und in
Spanien 1003"). D.G. selber hat dieses Hilfsmittel sehr geschaetzt,
was aus der "Champagner-Arie" hervorgeht. Darin gibt er seiner
Zuversicht Ausdruck, am Morgen nach dem Fest erneut 10 Eintraege
in die Datenbank einfuegen zu koennen. Wir verdanken also W. A.
Mozart ein fruehes Beispiel der Nuetzlichkeit geordneter Register
als Sucheinstiege fuer Katalogdatenbanken.
N.B. fuer Opern-Fans:
Arientexte und z.T. Noten und Midi-Files (!) findet man in
http://www.aria-database.com/
so z.B.
http://www.aria-database.com/sounds/midi/dongio04_madamina.mid
http://www.aria-database.com/sounds/midi/dongio11_fin_ch'han.mid
Bei http://music.barnesandnoble.com findet man aber durchaus auch
zumindest Ausschnitte aus Opernaufnahmen, auch von den beiden
genannten Arien. Denn MIDI klingt ja doch sehr mechanistisch um nicht
zu sagen leierkastenmaessig. Ganz abgesehen davon, dass die
Stimme fehlt ...
Bernhard Eversberg
Universitaetsbibliothek, Postf. 3329,
D-38023 Braunschweig, Germany
Tel. +49 531 391-5026 , -5011 , FAX -5836
e-mail B.Eversberg _at__ tu-bs.de
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