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Bibliothek UND Buchhandlung: nicht entweder oder ...



  
        Ich möchte zu dieser Diskussion ein kleinen Beitrag liefern:

        Die Schering AG in Berlin hat eine interne Buchhandlung UND eine

        Bibliothek UND eine Dokumentation.

        Die Gründe hierfür sind simpel: Bei sehr großen Bestellmengen
        an Zeitschriften und Büchern macht es durchaus Sinn, die
Infrastruktur  
        und Konzession einer Buchhandlung aufzubauen. Während aber
        eine Buchhandlung ein kaufmännisches Unternehmen ist
        hat die Bibliothek vor allem eine Information speichernde und 
        aufbereitend, bereitstellende Funktion. Das sind zwei vollkommen
        verschiedene Paar Schuhe.

        Im Übrigen könnte man auch argumentieren, daß die
Dienstleistungen 
        einer Behörde auch "outgesourct" werden könnten. Warum dem nicht
so ist
        wir Ihr Chef vielleicht selbst beantworten können. Diese
Argumentation
        könnte dann einfach auf die Bibliothek übertragen werden.
        Die Verhältnisse sind nicht unähnlich.

        Hope this helps
        C.Cazan
        
        

____________________________ Antwort-Abtrennung
________________________________
Betreff: Re: Bibliothek notwendig? Genuegt Buchhandlung in Behoerde?
Autor:  ,Sebastian Wolf [SMTP:wolf _at__ iks.ik.fh-hannover.de] bei BE2183
Datum:    11.11.98 17:03


Hallo Inetbib,
  
Supper, Reinhard schrieb:
  
> muss eine Bundesbehoerde eine Bibliothek haben, oder genuegt es, wenn
dort nur
noch eine Buchhandlung ist?
> Mein Chef fragt immer wieder, ob nicht eine Buchhandlung genuegt. 
> ...
  
Möchte Ihr Chef eine Buchhandlung in Ihrer Behörde aufmachen? (So hört 
sich das jedenfalls an ;-)
Allein schon auf die Idee zu kommen, eine Bibliothek durch den gang zur 
Buchhandlung ersetzen zu können, zeugt von völligen Unverständnis, welch

ein Nutzen eine Bibliothek für eine Behörde sein kann. Natürlich kostet 
eine Bibliothek Geld und es müssen Mitarbeiter eingestellt werden. Aber 
jedesmal zur Buchhandlung rennen, um ein Buch zu kaufen??? Und ab und zu

muss auch in einer Bundesbehörde mal ein Buch eingekauft werden, oder?
  
> Fuer uns gilt - wohl noch nicht zurueckgezogen -
> "Richtlinie fuer die Beschaffung und Verwaltung von Dienstgeraet und 
> ...
  
Die Richtlinie von 1961 dürfte meiner Meinung nach *etwas* veraltet 
sein. Weiß Ihr Chef zufällig, was ein Computer ist? ;-)
  
> Danach muessen wir z.B. ein Zugangsbuch, einen Alph. Kat, einen
Sach.Kat. + 
Standortkatalog fuehren.
> ...
  
Schon seit einigen Jahren gibt es in den großen Bibliotheken keine 
Kataloge mehr (bzw. sie werden nicht mehr aktualisiert). Es wird nur 
noch ein Computer-Katalog (OPAC) geführt.
  
Für kleine Bibliotheken gibt es passende Katalogisierungssysteme, z.B. 
Allegro-C. (Infos unter: http://www.biblio.tu-bs.de/allegro/)
  
Übrigens ebenfalls sehr hilfreich ist folgendes Buch:
  
Das Robinson Crusoe Syndrom und was man dagegen tun kann.
24 Berichte aus One-Person-Libraries. Hrsg.v. Regina Peeters. 
Regensburg: VdDB 1997. 244 S. DM 16.-
ISBN 3-924659-28-1
  
Außerdem gibt es ja noch die OPL-Diskussionsliste (Infos unter: 
http://www.hbi-stuttgart.de/wwwalt/foren/for-deut/opl-d.htm) in der 
Ihnen sicherlich auch weitergeholfen werden kann.
  
...und nun viel Glück bei der *Überzeugungsarbeit*!
  
  
Viele Grüße
  
Sebastian Wolf
  
-------------------------------------- 
-  Written by: Sebastian Wolf        - 
-  FH Hannover, FB Bibliothekswesen  - 
-  Mail: wolf _at__ iks.ik.fh-hannover.de  - 
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