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Google die 115. / Amazon die 34. sowie RealityLife in Public Library



Einen schönen Tag aus dem sonnigen Morgen,

nachdem soviele Experten (meist aus der WB-Ecke) sich zu Wort gemeldet
haben, möchte ich nun noch einen Kommentar aus der täglichen ÖB-Praxis
beibringen. In unserer Bibliothek stehen z. Zt. 5 Internet-iMacs sowie 2
Opac der Fa. Fleischmann; also genug Möglichkeit dem Durchschnittsuser über
die Schulter zu schauen.
Zum Thema Google ist ja schon fast alles gesagt. Doch auch Google kann sich
sich auch nur im Ascii-Bereich bewegen und suchen (hier sei auf die
Diskussion über die Erweiterung des Ascii-Codes bei W3C hingewiesen,
insbesondere im Bereich Domainnamensvergabe).

Unsere russischen Kunden können ihr Alphabet im Netz nur schlecht einsetzen.
Selbst unsere europäischen Nachbarn sind bei den vielen á,è,ô oder den
vielen anderen skandinavischen oder tschechischen Eigenheiten schon am
Knausern. Selbst bei uns ist ä,ü,ö bereits ein Problem wenn wir in anderen
Ländern mit anderen Tastatureinstellungen sind; vom e oder i mit Doppelpunkt
wollen wir gar nicht erst reden, das finde ich noch nicht einmal auf meiner
Mac-tastatur. Bei nichtlateinischen Schriftzeichen wissen die zuständigen
Bibliothekare selbst wie schwierig eine Rak-fähige Übersetzung ist. Wie
sollen Suchmaschinen denn da loslegen - nicht immer haben wir alle Zeichen
zur Suche parat. (Bestätigung der These; dass das Internet dadurch zu einer
sehr regionalen Sache werden kann.)

Auch bei Amazon sieht man die Schwierigkeiten der "Einfachstsuche".
(Beispielsuche von gestern: Die drei ??? (Bitte kurz Kindheitserinnerungen
hervorkramen)) oder anderen Sachen, wo ich bei Libri.de mich über die noch
vorhandene, nicht versteckte, Profisuche freue um doch auf Anhieb auf den
Titel zu kommen.

Zum Thema OPAC. In unserer ÖB möchte ich am liebsten die Stichwort und die
Schlagwortsuche zusammenlegen. Ich bin er Erklärungen am Normalbenutzer
wirklich leid. Schiedsrichter beim Fußball müssen ja auch nicht jedem
Zuschauer die Abseitsregel erklären. Ansonsten weiß der "gemeine" Nutzer
schon den Unterschied zwischen Titel und Autor und benutzt diese auch ganz
gerne. Größeres Problem bleibt dann, das virtuell gefundene auch tatsächlich
zu finden. Suchanleitungen wie im Baumarkt helfen - die bibliothekarischen
Signaturen (bei uns Gott sei Dank "nur" SFB) selbst bedürfen der größeren
Erklärung; der Kunde weiß auf Anhieb halt nicht was msq314j in der ASB
bedeutet (wahllos herausgegriffen, gibt es garantiert !) und wo es steht.

Nach der Einfachstsuche im Netz/Opac müßte dann eine Einfachstsuche im
realen erfolgen... oder der Lieferdienst wird wieder sehr aktuell - da für
den Kunden wirklich einfach.


Fazit: Google ist schön, amazon ist auch ganz nett - wirklich allumfassend,
wie es der Bibliothekar immer so gerne haben möchte, ist es nicht. Es gibt
da noch viel zu tun bis die Einfachstsuche wirklich überall erfolgreich ist.
Ich denke die welt ist doch zu verschieden um sie auf eine Suchzeile zu
bringen...

Dieses Statement darf nun nach innigstem Gefühlen verrissen, objektiv
beurteilt und sogar evt. in der Basis gelobt werden. ich warte auf
Glückwünsche, Beileidskondulation und andere Resonanz.
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Gerald Schleiwies-Kuhlmann Stadtbibliothek Reinbek
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