[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]

Zugaenglichkeit von Magisterarbeiten



Auszug aus einer Mail an die Mailingliste HEXENFORSCHUNG, die ganz
nachlesbar ist unter:

http://www.listserv.gmd.de/htbin/wa.exe?A2=ind0107&L=hexenforschung&D=1&O=D&P=15210

(Mit Dokumentatation der Antworten meiner kleinen Umfrage zu acht
Arbeiten.)

Ich habe [in der Liste HEXENFORSCHUNG] am 11.7. auf kunsthistorische
Magisterarbeiten zu unserem
Thema aufmerksam gemacht, die ich ueber die Forschungsdatenbank von Foto
Marburg

http://www.fotomr.uni-marburg.de/forA.htm

gefunden hatte.

> Leider sind solche Arbeiten sehr schlecht zugaenglich, wobwohl sie mit
> Sicherheit wichtige Erkenntnisse enthalten.

Ich habe bei den meisten Arbeiten am gleichen Tag eine Anfrage via Mail
an die zustaendige Bibliothek gestellt, bei 2 Arbeiten eine private
Anfrage an einen mir bekannten Muenchner Professor der Kunstgeschichte.

Ich fragte:

"existiert ein exemplar der arbeit (in der
bibliothek/lehrstuhl/professor
usw.), ist dieses vor ort einsehbar/kopierbar? kann es per fernleihe
ausgeliehen oder kann eine gesamtkopie erstellt werden? ist die
anschrift der autorin bekannt?"

Von den acht Arbeiten, um die ich mich bemueht hatte, sind drei nur mit
Zustimmung einsehbar, drei lokal einsehbar; eine Arbeit steht
zusaetzlich in einem Exemplar der zustaendigen UB der Fernleihe zur
Verfuegung. In einem Fall wurde nur die jetzige Anschrift des Betreuers
mitgeteilt.

In keinem Fall scheint das Thema zu einer Dissertation ausgebaut zu
werden.

Wie in der Zeit um 1500 ist also der "reisende Historiker" gefordert,
der allerdings im Zweifel eher auf die Beschaffung verzichten wird, weil
der Aufwand in keinem Verhaeltnis zum mutmasslichen Ertrag stehen
duerfte.

Dieses wenig erfreuliche Resultat ist nicht weiter verwunderlich, wenn
man die voellig unzureichende Beruecksichtigung wissenschaftlicher
Interessen bei dem Umgang mit solchen Arbeiten in Deutschland kennt.
Mich beschaeftigt dieses Problem seit 1989, als ich am
Universitaetsarchiv Heidelberg taetig war:
http://www.diplom.de/graf_aufsatz_pruefungsunterlagen.pdf

Siehe juengst auch die Ueberlegungen von W. Lengger:
http://www.uni-augsburg.de/archiv/pruefarb.rtf

Vielleicht kann man den einen oder anderen Verfasser dazu bewegen, einer
Publikation seiner Arbeit im WWW zuzustimmen (wenn diese sich
wissenschaftlich lohnt), aber sicher nicht, wenn man, wie bei dem
DFG-Projekt magi-e, dem Autor einen Druckkostenzuschuss abverlangt!

Klaus Graf


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.