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Re: "Titelblatt-Generator" / E-Diss.



Aufgrund meines Urlaubs kommt erst jetzt eine Stellungnahme:

> From:          Klaus Graf <graf _at__ uni-koblenz.de>
> Date:          Thu, 10 Aug 2000 13:22:54 +0200

> Thomas Hilberer wrote:
>
> > Aber einig sind wir uns sicher darin, dass E-Diss. grundsaetzlich
> > weder schlechter noch besser sind als gedruckt publizierte - weshalb
> > sie weder mit mehr noch mit weniger Aufwand in Bibliotheken behandelt
> > werden sollten als andere Erwerbungen.
> > Und deshalb verstehe ich das Dublin-Core-etc.-Gedoens ueberhaupt
> > nicht.
>
> Lieber Herr Hilberer,
> danke fuer die Klarstellung. Was die Qualitaet der Arbeiten angeht,
> stimme ich Ihnen zu, doch scheint mir die bessere Praesentationsform
> als E-Publikation einen gewissen Mehraufwand zu rechtfertigen.

Der Mehraufwand, der fuer Online-Dissertationen entsteht, begruendet
sich nicht darin, dass man diesen einen hoeheren Stellenwert als
gedruckten Dissertationen zuerkennt, sondern laesst sich durch die
neue Medienart begruenden. An Der Deutschen Bibliothek entsteht ein
Mehraufwand dadurch, dass bei den eingehenden Meldungen der
Universitaetsbibliotheken Taetigkeiten wie Virencheck, Erstellung
eines Authentisierungscodes, Integritaetspruefung, Transfer der
Publikation (ggf. auch von Abstracts) entstehen. Dies sind Aufgaben,
die auch fuer andere Online-Publikationen entstehen. Wenn man
Netzpublikationen denselben Stellenwert wie gedruckten
Publikationen zuerkennt, so muessen (neue) Wege gefunden werden,
diese auch adäquat zu behandeln.

Um die Arbeit fuer die Bibliotheken zu vereinfachen, ist es
wuenschenswert, wenn (Dublin-Core)Metadaten zu einer Online-Ressource
schon vorhanden sind. Diese sollten im Idealfall vom Autor erstellt
werden. Die Metadaten (dazu zaehlen zum Beispiel bibliographische,
technische und verwaltungsspezifische Angaben) koennen so in den
Geschaeftsgaengen der Bibliotheken weitergenutzt werden. Sie koennen
der Bibliothek zum Beispiel bei der Erschliessung der
Online-Ressource helfen. Man hat nicht immer, wie bei einer
Online-Dissertation, ein Titelblatt vorliegen, von dem man leicht
alle notwendigen Informationen uebernehmen kann.

Es ist nicht nur die Praesentationsform, die einen Mehraufwand
rechtfertigt. Auch die Moeglichkeiten des Retrievals sollten nicht
unterschaetzt werden. Hier sind (Dublin-Core)Metadaten von Nutzen,
weil Sie von bestimmten Metadaten-Suchdiensten gefunden werden
koennen. Als Beispiele lassen TheO fuer Online-Dissertationen
(http://www.iuk-initiative.org/iwi/TheO/) sowie der Suchdienst
Wissenschaftliche Bibliotheken
(SWIB, http://www.bsz-bw.de/swib/vmquery.html) anfuehren.

Mit freundlichen Gruessen
B. Weiss

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Berthold Weiß, M.A.
Die Deutsche Bibliothek
Adickesallee 1
60322 Frankfurt am Main
Tel.: 069 / 1525-1404, Fax: 069 / 1525-1444
E-mail: weissb _at__ dbf.ddb.de, URL: http://www.ddb.de
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