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Re: Bibliothekartag im Internet
Elke Daempfert schrieb:
> Liebe Liste,
> gern moechte ich Ihnen den Brief von Herrn Klostermann zur
> Diskussion in der INETBIB-Liste zur Verfuegung stellen:
Ich hatte schon einige Zeit auf einen Kommentar des Verlags zu dieser
Diskussion gewartet und finde es sehr erfreulich, dass sich Herr Klostermann
selbst zu Wort gemeldet hat. Auch wenn vermutlich alle Argumente schon gefallen
sind, moechte ich dazu doch noch einige Anmerkungen machen:
> Doppelpublikationen nutzen
> niemandem, vor allem nicht den Abonnenten der Sonderhefte.
Ich glaube weiterhin, dass es niemandem die Freude am 'ordentlich gemachten' Buch
zum Ins-Regal-Stellen und mit all seinen von Herrn Klostermann geschilderten
Vorteilen vergaellen wird, wenn zuvor zumindest Preprints im Internet zugaenglich
sind - fuer diejenigen, die sich aktuell ueber das Geschehen auf dem
Bibliothekartag informieren moechten und vielleicht nicht so lange warten
koennen, bis die Redaktionsarbeit geschehen ist. Und wenn das fertige Buch so
viel besser ist als die 'wilden' Vorabdrucke, so ergibt sich daraus auch keine
Umsatzeinbusse (ich haette mir den Band sowieso nicht privat gekauft, sondern
natuerlich aus der Bibliothek geholt...).
> Da jedoch allgemein die Ueberzeugung
> besteht, dass die verstreute Internet-Vorpublikation einzelner
> Beitraege keine Beeintraechtigung für den Absatz der Buchausgabe
> bedeutet, will der Verlag seine Bedenken hiergegen kueftig
> fallenlassen.
Das kann man nur begruessen, und es bestaetigt wohl auch meine eben geaeusserte
Meinung.
> Ein kontingenzunabhaengiges Traegermedium. Das bietet
> derzeit allein das Buch. (Frau Wiesenmueller irrt, wenn sie glaubt,
> dass Die Deutsche Bibliothek verstreute Netzpublikationen sicherte.)
Auf dem Frankfurter Bibliothekartag wurden die laufenden Vorbereitungen
erlaeutert, um den Sammelauftrag Der Deutschen Bibliothek um Netzpublikationen zu
erweitern. Es ist natuerlich richtig, dass "verteilte Netzpublikationen" auch in
Zukunft nicht gesammelt werden sollen (ich weiss auch gar nicht, wie man das bei
externen Links praktisch machen sollte). Doch elektronische Netzpublikationen als
solche liegen m. W. inzwischen durchaus im Blickfeld Der Deutschen Bibliothek:
Seit Mitte 1998 werden elektronische Dissertationen und Habilitationen gesammelt;
ausserdem existiert doch - als eine erste Stufe - eine Vereinbarung mit den
Verlagen zur freiwilligen Abgabe elektronischer Belegexemplare, oder?
Sollte es irgendwann einmal wirklich nur noch eine Gesamtveroeffentlichung der
Beitraege vom Bibliothekartag im Internet geben (ganz unabhaengig davon, ob diese
dann weiterhin von einem Verlag betreut wuerde), dann wuerde Die Deutsche
Bibliothek sich zweifelsohne auch um deren Langzeitarchivierung bemuehen muessen.
Dass es dabei zahllose grundsaetzliche Probleme gibt, will ich gar nicht leugnen
- aber mit denen muessen wir uns sowieso auseinandersetzen. Denn auch wenn uns
das Buch m.E. noch sehr lange erhalten bleiben wird, so wird es doch daneben
immer mehr Online-Publikationen geben - weil eben auch dieses Medium seine
unbestreitbaren Vorteile hat.
> Wie vielfaeltig die Aufgaben und Muehen einer "richtigen" Publikation
> sind, das wird in einem weiteren, derzeit von Frau Dr. Beate Troeger
> (UB Essen) vorbereiteten ZfBB-Sonderheft zum Thema "Elektronisches
> Publizieren von Bibliotheken" sichtbar werden. Der Band soll im
> Frühjahr 2000 erscheinen, wir hoffen noch rechtzeitig vor dem großen
> Bibliothekskongress im Maerz.
Schade, leider nicht mehr rechtzeitig fuer meine Hausarbeit, ich bin aber
trotzdem gespannt!
Entschuldigung fuer die Laenge der Mail und beste Gruesse!
Heidrun Wiesenmueller
******* e-mail: heidrun.wiesenmueller _at__ t-online.de ********
Heidrun Wiesenmueller, Bibliotheksreferendarin (Niedersachsen)
Geilenkircher Str. 35, 50933 Koeln, Tel. 0221 / 499 24 77 oder
Hintere Marktstr. 64, 90441 Nuernberg, Tel. 0911 / 66 73 83
Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.