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Hofbibliothek Donaueschingen



Liebe Listen! (Mehrfachverteilung bitte ich zu entschuldigen)

Das traurige Schicksal der Fuerstlich Fuerstenbergischen Hofbibliothek
ist in den letzten Tagen in der ueberregionalen Presse mehrfach
thematisiert worden.

Ausser meinem Artikel in der Sueddeutschen Zeitung vom 16. Juli (S. 15)
sind zu nennen ein umfangreicher Beitrag von Felicitas von Lovenberg
"Was uebrigbleibt - Das Schicksal der Fuerstlichen Hofbibliothek in
Donaueschingen" in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 24. Juli
1999, S. 41 (Internet-Nachdruck von der FAZ nicht genehmigt) sowie ein
Beitrag des bedeutenden Freiburger Germanisten und Lassberg-Forscher
Professor Dr. Volker Schupp in der Stuttgarter Zeitung vom 26. Juli, der
am Beispiel der Bibliothek Joseph Lassbergs genau erlaeutert, inwiefern
es sich um die Zerschlagung eines Kulturdenkmals handelt und wieso das
vom Wissenschaftsministerium Baden-Wuerttemberg ins Feld gefuehrte
Dubletten-Argument, die veraeusserten Druckschriften seien in anderen
Bibliotheken des Landes vorhanden, nicht stichhaltig ist:
http://www.uni-koblenz.de/~graf/schupp.htm

Aktuelle Informationen zum Fall Donaueschingen:
http://www.uni-koblenz.de/~graf/index.html#kulturgut
Ausfuehrliche Hintergrundinformationen zur Hofbibliothek, zur 1994
verkauften Inkunabelsammlung, zu den Buechern Schweickharts von
Helfenstein und zur Bibliothek Lassbergs:
http://www.uni-koblenz.de/~graf/don.htm

In einem Leserbrief an die FAZ schrieb ich:
"Kommt die Forderung nach der Bewahrung des Gesamtbestands auch zu
spaet, so koennte durch entschiedenes Handeln der fuer die Forschung
eingetretene Verlust noch abgemildert werden. Erstens: Es ist eine
virtuelle Rekonstruktion der Hofbibliothek als Gesamtheit in Form einer
Datenbank ("Donaueschingen digital") anzustreben, in der die bereits
vorliegenden und die noch im Antiquariatshandel erreichbaren
Informationen zu den individuellen Eigenheiten der ehemals
Donaueschinger Buecher zusammenzutragen waeren. Zweitens: Durch
koordinierte gemeinsame finanzielle Anstrengung des
Landes-Baden-Wuerttemberg, der wissenschaftlichen Bibliotheken im
Oberrhein- und Bodenseeraum sowie weiterer oeffentlicher Institutionen
muss so viel wie moeglich des erhaltenswerten Altbestands, insbesondere
natuerlich der Lassbergschen Bibliothek, angekauft werden. Bei diesen
Ankaeufen sollte es, anders als bei den Erwerbungen anlaesslich des
beklagenswerten Inkunabelverkaufs von 1994 (FAZ vom 28. Juni 1994), der
unter anderem die erhaltenen Reste der Klosterbibliothek der Villinger
Franziskaner (90 Baende) in alle Winde zerstreute, nicht primaer um das
Fuellen von Luecken in den Landesbibliotheken gehen, sondern um die
Bewahrung der gewachsenen Buechersammlungen ("Provenienzen"), die den
besonderen Wert dieses einzigartigen Gesamtkunstwerks ausmachten." (Wer
bereit ist, sich fuer diese Forderungen einzusetzen, ist herzlich
eingeladen, sich bei mir zu melden: graf _at__ uni-koblenz.de).

Mit freundlichen Gruessen und der Bitte um Weiterleitung
Klaus Graf


Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.