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Libri Books on Demand



Liebe Inetbibler, Lieber Herr Hilberer,
Herr Hilberer berichtete von einer Regelung bei Hamburger Juristen, bei der
die Publikationspflicht von Dissertationen durch einen Vertrag ueber
Publishing on Demand abgeloest werden kann.
Hierzu meint Herr Hilberer:
<Wenn diese Nachricht stimmt, dann handelt es sich um eine
<interessante alternative Publikationsmoeglichkeit, die auch
<das von uns Uni-Bibliotheken derzeit veranstaltete Gedoens
<um die elektronische Publikation von Diss. vielleicht etwas
<relativieren duerfte...
Imho ist es zu begruessen, wenn die Raumprobleme an UBs entschaerft
werden, die in der Vergangenheit durch den ungebremsten Zugang an
Dissertationen entstanden . Auch ist es erfreulich, wenn die zumeist
finanziell nicht gerade gut gestellten Doktoranden von den Folgen der
Publikationspflicht entlastet werden.
Publishing on Demand scheint aber kein Koenigsweg zu sein, da der time-lag
zwischen dem "demand" und der Bereitstellung durch die UB gross sein
duerfte - und die Kosten hierfuer vom Doktoranden auf die Bibliothek
verlagert werden.
Die Loesung, die Dissertationen inklusive Abstracts auf Servern
bereitzustellen und ad hoc via Internet abrufbar und recherchierbar zu
machen, ohne dass dem Doktoranden oder dem Leser Unkosten entstehen,
erscheint wesentlich benutzerfreundlicher.
Die Bereitstellung auf dem Server ist fuer den Steuerzahler auch nicht
kostenlos - jedoch ist generell die Bereitstellung von digitalisierter
Literatur aus konservatorischen und sonstigen Gruenden ein schnell
wachsender Service, den vor allem die Faecher der Universitaet, die sich in
der Vergangenheit auf "graue" Literatur stuetzten, erwarten und auch gegen
den Widerstand von Bibliothekaren durchsetzen wuerden. Der Aufwand fuer die
Speicherung der Dissertationen ist nicht allzu groß, da die Dissertationen
bereits elektronisch lesbar sind und die Abstracts vom Autor mitgeliefert
werden. Um auch besonders hervorragende Dissertationen fuer das Internet zu gewinnen, empfiehlt es sich, Sponsoren zu gewinnen, die Preistraeger zu einer Bereitstellung ihrer Arbeit im Internet verpflichten. Entsprechend wird an einigen amerikanischen Universitaeten verfahren. Ohne ein solches Sponsoring besteht die Gefahr, dass nur Dissertationen im Internet erscheinen, fuer die kein Verleger gefunden wurde.
MfG F.W.Wiemann, Bibliothekar an der Paedagogischen Hochschule Heidelberg 

Listeninformationen unter http://www.inetbib.de.