Re: Index / Register

[ThB.com _at__ t-online.de (Thomas Berger)]

Bernhard Eversberg wrote:

> Dabei wird deutlich, dass es begriffliche Unklarheiten gibt. "Index" ist
> im Englischen i.d.R. ein Register mit kontrolliertem Vokabular, waehrend
> (jedenfalls in diesem Beitrag) ein Titelwortregister eine  "concordance"
> waere. Bei Volltext- oder Quasi-Volltext-Indexierung (wie in Suchmaschinen)
> liegt natuerlich dann eine "concordance" vor (falls man das  Register zu
> sehen bekaeme). "Indexing", also Indexierung, meint im Englischen
> Sprachgebrauch soviel wie Verschlagwortung, also intellektuelle Zuordnung
> von Registerbegriffen, waehrend wir ja auch das rein mechanische Produzieren
> der Datenbank-Zugriffe als "Indexierung" bezeichnen.

... wobei ich denke, dass "mechanische Indexierung" (evtl. sogar noch
angereichert um "syntaktische Indexierung" und Synonymabgleich ueber
Normdateien wie in den MILOS-Projekten) wie in manchen 
Bibliothekskatalogen hier ein Mittelding ist:

Auch ein mechanisch gewonnener Personenindex etwa koennte
beruecksichtigen,
dass hier Personen indexiert werden und deshalb nicht Worte, sondern
Namen enthalten (und automatische Doppelnamenverweise).

Ein RSWK-Kettenindex koennte Ketten enthalten, natuerlich sinnvoll 
(i.e. entsprechend den intellektuell vergebenen Permutationsmustern)
permutiert.

Es geht ja schliesslich nicht darum, Katalogisate zu atomisieren und 
einen Zugriff auf den dabei entstehenden Wortbrei als "Expert search"
anzubieten.

Unabhaengig vom Namen haben Suchmaschinen ueber Bibliothekarische Daten
den Vorteil, dass die Datengrundlage ungleich reicher strukturiert
ist als die heterogenen Volltextfragmente, die von den uebrigen
Suchmaschinen bearbeitet werden. Dies kommt dadurch zustande, dass
bei der Formalkatalogisierung kategorisiert wird und normierte
Zuordnungen (Ansetzungen, Codierungen) getroffen werden. Wer dies
fuer seine Angebote den Nutzern gegenueber nicht (nur ein Suchfeld, 
nur eine Sorte "Indexierung") oder falsch ("1200 Indizes, da 1200 
Kategorien") zur Verfuegung stellt, hat auch Probleme zu belegen,
warum ueberhaupt katalogisiert werden muss.

Gruesse
Thomas Berger