AW: Ein einziges Eingabefeld

["Steinke, Tobias" <steinke _at__ dbf.ddb.de>]

Ich halte den Vergleich von Google mit OPAC für einen Vergleich von Äpfeln
mit Birnen. Als Informatiker stellt sich für mich OPAC schlicht als
Oberfläche einer Datenbank dar. Da ist es selbstverständlich, dass jemand
mit genauer Kenntnis der einzelnen Datenbankfelder (und die haben Sie ja als
Bibliothekare) eine Suche mit Filtermöglichkeit nach diesen Feldern als
präziseste Variante bevorzugt.

Auf der anderen Seite will ein Nutzer einer Datenbank, deren genauen Aufbau
er nicht kennt, diese möglichst intuitiv abfragen. Ein einzeiliges
Eingabefeld steht dabei nur für eine formulierte Frage an einen "virtuellen
Bibliothekar", also einen Kenner des Datenbankaufbaus. Die Anforderung an
uns Informatiker in Zusammenarbeit mit denen, die das dazu nötige Wissen
haben - also Ihnen - muss es daher sein, eine möglichst gute Implementierung
eines "virtuellen Bibliothekars" hinzubekommen. Wenn ich als Suchender z.B.
"Doktorarbeit Zahlentheorie" eingebe, dann ist das intuitv meine Abkürzung
für "Ich hätte gerne eine Liste aller Doktorarbeiten, die sich hauptsächlich
mit Zahlentheorie beschäftigen." Wenn das Interface des OPAC gut wäre, würde
es diese Eingabe auch genau so interpretieren und automatisch in dem einen
Feld "diss" suchen und in anderen passenden eben "Zahlentheorie". Wie
gesagt, natürlich muss es auch die Möglichkeit der Umgehung dieses
"virtuellen Bibliothekars" geben, die oben erwähnte direkte Abfrage über
(fast) alle Einzelfelder der Datenbank.

Deshalb stellt sich für mich nicht die Frage nach "Einzeilig oder
mehrzeilig", sondern eher danach, wie können die Endnutzeranfragen an die
Datenbankschnittstelle möglichst intuitiv und qualitativ ausgewertet werden.
Eine Abfrageschnittstelle über alle Datenbankfelder ohne Eigenintelligenz
ist davon freilich gar nicht berührt, die muss für den Fachmann immer
anwählbar bleiben.

MfG
Tobias Steinke

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Tobias Steinke
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