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Re: Persoenliche Mails versehentlich in INETBIB / Archiv?



Liebe Herr Rohde,

ein paar kurze Anmerkungen zu Ihrem Vorschlag der Loeschung von
"Irrlaeufern" aus der Perspektive einer an wissenschaftlicher
Netzkommunikation interessierten Sozialwissenschaftlerin:

> wie Herr Tietze schon geschreiben hat, diese Irrlaeufer koennen auch etwas amuesantes an sich haben.
> Ich bin jedoch der Ueberzeugung dass sie den meisten Personen, die diese Mails versehentlich an die Liste verschicken, doch eher peinlich > > sind, da es sich dabei wohl mehrheitlich um private Themen handelt. Dazu zaehlt zwar auch die Tatsache der vielen hundert Abonnementen, die > das Ganze dann lesen. Aber, nachdem wir alle festgestellt haben, es handelt sich hier um einen Irrtum einer anderen Person, werden ja diese > Mails in der Regel aus unseren Postfaechern und dem Gedaechtnis geloescht. 
...
> Immerhin ist der Zweck des Archivs wohl nicht in erster Linie die Protokollierung aller Mail-Bewegungen der Liste, sondern die Aufgabe, uns > die Moeglichkeit zu geben, nach zeitlich zurueckliegenden Beitraegen zu entsprechenden Themen zu suchen.

Fuer mich ist ein Listenarchiv nicht nur etwas, was ich zur Verfuegung
habe, um z.B. einzelne URLs oder Texte zu Themen zu suchen, weil ich die
gerade fuer irgendeine konkrete Arbeit benoetige. Das ist -- fuer mich!
-- EINE & zwar eine sehr wichtige Funktion, die mir das persoenliche
Arbeiten immer wieder erleichtert. Eine andere ist, dass ein solches
Listenarchiv auch ein kolletives & wertvolles "E-Gedaechtnis" einer
bestimmten Gruppe ist, & ich faende es schade, wenn ein(e)
Wissenschaftler(in), die/der sich irgendwann mit den Bildungs- &
Austausch- & Lernprozessen (oder was auch immer) in Inetbib befasst, ein
in solchen Weise "gereinigtes Gedaechtnis" vor sich haette, vor allem,
wenn diese Veraenderung nicht mindestens protokolliert wuerde. Ich
selbst bin in sehr vielen Listen subskribiert, & die aehnlichen &
unterschiedlichen Arten, mit solchen "Irrlaeufern" umzugehen, verstehe
ich immer schon als Ausdruck einer je spezifischen Listenkultur. Deshalb
mein Vorschlag: Wenn jemand tatsaechlich das Gefuehl hat, das an die
Liste versehentlich Geschriebene sei ganz & gar unertraeglich & unangehm
-- vielleicht einmal sich selbst klarmachen: ok, es ist eh schon
passiert & "Fehler" dieser Art sind wie viele aehnliche Fehler (wieder:
FUER MICH!) eher liebens- als verdammenswert. Wenn das nicht hilft,
faende ich auch eine Loeschung (keine gute Loesung aber) ok; dann aber
zumindest mit Hinweis, was warum aus dem Archiv/Gedaechtnis (zumindest
fuer nachfolgende Generationen ;-) geloescht wurde ... 

Ich hoffe, dass ich mit dieser Anmerkung nicht missverstanden werde --
ich akzeptiere Ihre Intention, moechte aber dass die andere --
sozialwissenschaftliche -- Perspektive nicht verlorengeht bei moeglichen
Entscheidungen.

Herzliche Gruesse,
Katja Mruck

-- 
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/ Forum: Qualitative Social Research (ISSN 1438-5627)
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