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Re: Arbeitsmarktlage für Bibliothekare: Bibliotheksdienst 2003 H. 3



Hallo Frau Beck,
ich kann Herrn Weiner aus meiner achtjährigen Berufserfahrung nur zustimmen, daß
auch ÖBler sehr schnell und gut in die Verbundarbeit eingearbeitet werden
können.
Zwei Kolleginnen hatten "nur" die ÖB-Ausbildung und haben sehr gut gearbeitet.
Sie konnten durch Engagement und Motivation ihre RAK-Lücken schnell schließen.
Na gut, wer hat keine RAK-Lücken?
Auf jeden Fall wird aus meiner Sicht auf die Ausbildung oft zu viel Wert gelegt,
entscheidend sind im Berufsalltag oft andere Dinge.

Aufmunternde Grüsse

Achim Feix



Oliver Weiner schrieb:

> Liebe Fr. Beck,
>
> ich kann Ihnen nur raten mehr Selbstvertrauen in Ihre Qualifikation zu
> legen. Erst einmal sind Sie als Dipl. Bibl. (FH) für den gehobenen Dienst
> qualifiziert, ob es sich hier um OEB oder wiss. handelt ist dabei
> nebensächlich. Dann kann ich Ihnen nur raten sich auf alles zu bewerben, was
> nur ansatzweise nach Bibliothek riecht. Im schlechtesten Fall werde Sie
> nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen, im besten Fall ist dieses Detail
> dem Arbeitgeber nicht wirklich wichtig. Heute Bibliothekar zu sein ist halt
> mehr als nur RAK WB oder OEB. Ich habe auch den Schwerpunkt OEB im Studium
> gewählt und habe nicht einen Tag in einer öffentlichen Bibliothek
> gearbeitet. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich nur sagen, das RAK nur eine
> untergeordnete Rolle gespielt hat. Viel wichtiger war/ist die Fähigkeit im
> Verbund zu katalogiesieren und die Kompetenz dazu sollte jeder
> Studienabgänger doch mitbringen oder doch zumindest in der Lage sein sich
> diese anzueignen.
> Was seit Ende der 90er zu beobachten ist, ist doch dass der öffentliche
> Dienst sich aus Gründen der Kostenersparniss konsequent als Arbeitgeber
> verabschiedet. Es werden nur noch die dringend notwendigsten Stellen sofort
> neu besetzt, alle anderen Stellen werden erst einmal mit einer Vakanz von
> 4-12 Monaten belegt. Die Stellen, die dann vergeben werden, sind oftmals
> keine reinen Dipl. Bibl. Stellen mit einer Vergütung nach BAT Vb, sondern
> darunter und zudem noch befristet. Ich kenne keinen meiner ehemaligen
> Kommilitonen, die auf anhieb eine unbefristete Stelle bekommen haben. Einige
> haben sich auf Assistenstellen beworben und konnten sich bisher noch nicht
> verbessern. Gerade im norddeutschen Raum ist die Lage besonders
> deprimierend.
> Es wäre wirklich einmal interessant die verantwortlichen Personalchefs dazu
> zu hören. Wie sieht die Arbeitsmarktlage in ein paar Jahres aus, wenn die
> grosse Rentenwelle eingetreten ist. Wer soll dann eigentlich die
> Bibliotheken übergangslos weiterführen?
>
> mit freundlichem Gruss aus Kiel
> Oliver Weiner
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: owner-inetbib _at__ ub.uni-dortmund.de
> [mailto:owner-inetbib _at__ ub.uni-dortmund.de]Im Auftrag von Beck, Bianca
> Gesendet: Donnerstag, 27. März 2003 10:25
> An: 'Internet in Bibliotheken'
> Betreff: RE: Bibliotheksdienst 2003 H. 3
>
> Liebe INETBIBlerInnen,
>
> Johannes Diestelmann schrieb:
> > Obwohl die Tätigkeitsmerkmale des BAT wohl bezüglich der
> > Vergütungsgruppe Vb als Eingangsstufe für den gehobenen Dienst
> > einschlägig sind, greifen junge Diplombibliothekar/innen in der Tat
> > notgedrungen als Alternative zur Arbeitslosigkeit nach Stellen, die
> > eigentlich für den mittleren Dienst resp. für Fachangestellte für
> > Medien- und Informationsdienste ausgeschrieben sind.
>
> Ja, das ist in Tat so, zumindest bei mir persoenlich. Aber mal ganz ehrlich,
> lieber nehme ich eine Stelle an, die unter meiner Qualifikation liegt, als
> das ich arbeitslos bin. Es ist ohnehin schon schwierig genug. Fuer mich als
> OEBlerin noch mehr, meiner ganz persoenlichen Erfahrung, jedenfalls im
> Moment. Da werden im Prinzip nur zwei Arten von Stellen ausgeschrieben.
> Entweder Assistenz- oder WB-Stellen. Fuer die ersteren bin ich eher
> ueberqualifiziert, wenn man sich die klassischen Arbeitsplatzbeschreibungen
> ansieht. Und mal ganz abgesehen davon, moechte ich natuerlich nicht, dass
> mir ein Bibl.-Ass. vorwerfen kann, ich wuerde versuchen ihm/ihr die ohnehin
> wenigen Stellen wegzunehmen. Und fuer die letzteren fehlt mir dann wieder
> die Qualifikation. Ich als OEBlerin hatte z.B. RAK-WB fuer OEB nur ein
> Semester lang und das freiwillig. RAK-WB ist aber in so gut wie allen
> Stellenbeschreibungen eine Pflichtvoraussetzung. Im Studium wurde gesagt,
> RAK braucht man als OEBler eh nicht und veraltet sei es auch. Sehe ich mir
> Stellenbeschreibungen braucht man sie doch. Und veraltet hin oder her,
> benutzt werden die Regeln trotzdem. Also sollte man sie doch wollen auch
> koennen.
>
> Dann wird ja auch eine abgeschlossene Ausbildung für den gehobenen Dienst an
> wissenschaftlichen Bibliotheken vorausgesetzt. Tja, "dumm gelaufen", die hab
> ich als OEB (FH) natuerlich nicht. Und es reicht bei weitem nicht, einfach
> zu sagen, das koenne man lernen waehrend man seinen Job macht, oh nein, man
> braucht ein Blatt Papier auf dem explizit draufsteht Herr/Frau Sowieso hat
> diese und jene Qualifikation. Hat man sie nicht, kommt die Bewerbung
> zurueck, ohne dass man auch nur eingeladen wurde.
>
> Mein Lebenslauf sieht, obwohl ich erst seit knapp zwei Jahren im vollen
> Berufsleben stehe, ziemlich "bunt" aus. Sieht dass ein Personaler, wird
> meine Bewerbung eher wieder zugeklappt und abgelehnt. Ich bin jetzt das
> zweite Mal bei der Zeitarbeit, sozusagen zur Ueberbrueckung ;-), und ich hab
> es sicherlich nicht schlecht getroffen, aber eine feste Stelle waere mir
> schon wesentlich lieber. Eine Stelle, bei der ich weiss, hier kann ich
> arbeiten, ohne dass ich Angst haben muss, meinen Job zu verlieren, weil das
> Geschaeft schlecht laeuft oder die Kassen leer sind.
>
> Leere Kassen hin oder her, wie soll man als junger Dipl.-Bibl. oder
> ueberhaupt junger Arbeitnehmer, Berufserfahrung sammeln, wenn in jeder
> Stellenausschreibung drinsteht, mehrere Jahre Berufserfahrung erwuenscht.
> Oder die Stellen der zukueftigen Pensionaere und Rentner gleich ganz
> gestrichen werden. Oder wenn die Staedte und Gemeinden
> (Stadtteil-)Bibliotheken eher schliessen und somit Stellen einsparen... usw.
>
> Ich weiss, fuer mich, dass ich alles tun werde, um meine Stelle behalten zu
> koennen, auch wenn d.h., dass ich nicht als Bibliothekarin sondern z.B. als
> Sekretaerin arbeiten muss. Ich versuche halt flexibel zu sein und zu
> bleiben, und das im Rahmen meiner Moeglichkeiten.
>
> Mit freundl. Gruessen Bianca Beck
>
> ******************************************************
> Bianca Beck
> Tel.: +49 (0)69 1344 7042
> Library of the European Central Bank
> Kaiserstrasse 29, D-60311 Frankfurt am Main
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> Library at http://euroweb/library/
> Library catalogue at http://giunena2:4505/ALEPH
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