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Re: DDC



Lieber Herr Schanbacher,

> Die Größenverhältnisse der Bestände (sowohl schiere Bandzahl wie
> Spezialisierungstiefe - um nur ein, zwei Details aufzugreifen) sind doch so
> unterschiedlich, daß eine wirklich einheitliche Klassifikation für mich nur
> theoretisch und nur zur Sacherschließung denkbar ist ; aber wer - gerade in
> kleineren Bibliotheken - soll die richtige Klassifikationsstelle bei
> speziellen Werken vergeben können, wenn der sonstige Bestand "nichts" dazu
> hergibt ?

Zunaechst einmal soll die adaptierte DDC von der DDB als Fremdleistung
angeboten werden, sonst nichts. In vielen Faellen wird es moeglich
sein, eine Konkordanz von DDC zur lokalen Aufstellungssystematik
herzustellen, so dass die Systematisierung auch indirekt uebernommen
werden kann. Das habe ich schon vor 20 Jahren mit den in die Buecher
eingedruckten DDC-Notationen so gemacht, wenn ich als Physiker ein
spezielleres Buch in Algebra in die Finger bekam. Fuer die Buecher,
zu denen es keine Fremdleistungen gibt, koennen sie ja weiter die
Standorte / Systematikstellen vergeben.

> Und wer macht sich die Mühe, für eine abstrakte Sacherschließung im Verbund
> UND für die gerade in kleinen Bibliotheken verbreitete systemat. Aufstellung
> jedes Buch doppelt zu klassifizieren ? Wobei kleine Bibliotheken durchaus
> Bestände in sechsstelliger Größenordnung verwalten.
> Und das bei maximal gleichbleibender Personalausstattung etc pp ???

Ich kenne keinen Verbund, der allen Teilnehmern eine Sacherschliessung
verbindlich vorschreibt, wenn der Teilnehmer nicht will.
Gerade im Hinblick auf die Personalausstattung vermute ich eher,
dass ueber kurz oder lang gerade z.B. Fachhochschulbibliotheken
oder Oeffentliche Bibliotheken die DDC (deutsche Ausgabe) als
Aufstellungssystematik uebernehmen werden. Das haengt sicher
davon ab, wie schnell die DDB die Daten liefern wird. 
Die Pflege lokaler Aufstellungssystematiken incl. eigener 
Systematisierung ist vermutlich teurer als die Lizenzgebuehren 
an OCLC? Und ob sich der Mehraufwand lohnt, muss im Einzelnen
geprueft werden.

In Bezug auf Universitaetsbibliotheken bin ich mir noch selbst
nicht einig, da ich es sehr positiv gefunden habe, dass die
Regensburger Verbundklassifikation (RVK) auch ausserhalb Bayerns
bei der Einrichtung neuer Bibliotheken Anwendung gefunden hat.
Bei ihrer Entwicklung hatte ja durchaus die LoC-Klassifikation
Pate gestanden. Allerdings ist die RVK fuer den internationalen 
Gebrauch (und sei es innerhalb Europas) weniger zu gebrauchen.

Viele Gruesse
und ein schoenes Wochenende

Lothar Kalok

(Himmel grau bis dunkelgrau, etwas Schnee auf dem Rasen)

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