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Re: "Fit in der Bibliothek?" - Online-Tutorial der UB Kassel
Liebe Liste,
Einzelkritik aeussere ich lieber in direktem Kontakt, auch wenn in
einer Liste zu ihr aufgefordert wird. Daher an dieser Stelle einige
grundaetzliche Anmerkungen, aus denen sich hoffentlich eine
Diskussion entwickelt, die zu einheitlicher Begrifflichkeit fuehren
sollte. Mit einheitlichen Begriffen wird es uns mE leichter fallen,
unser Anliegen deutlich zu machen.
*Fit in der Bibliothek?* ist fuer mich zunaechst ein Versuch,
grundsaetzliche Informationen zu vermitteln, die wir unserer
Kundschaft geben muessen, solange die Instrumente nicht
selbsterklaerend und intuitiv zu erfassen sind. Es sind mE Hilfetexte
in anderer Form. Ob sie in dieser anderen Form besser angenommen
werden als in der herkoemmlichen, bezweifle ich genauso wie Andere
vor mir. Vielleicht kann Lueneburg uns Erfahrungen mit der Quizform
mitteilen: Zugriffszahlen (ausserhalb/innerhalb), Verweildauer,
Feedback?
Die Quizform erinnert mich stark an den programmierten Unterricht
(Mager), der in den USA durchaus verbreitet war: Auf einen input
folgt eine Frage, auf die Antwort eine Verstaerkung (reinforcement):
*Wunderbar! Weiter Seite ...* bzw. *Ihre Anwort hat sicherlich ihre
Berechtigung, allerdings haben Sie moeglicherweise den folgenden
Aspekt uebersehen ...* - Bitte beachten Sie in diesem Zusammenhang
die vorsichtige Formulierung.
Im Kassler und auch vorher im Lueneburger Quiz fehlt der Input. Ich
halte daher den paedagogischen Ansatz fuer problematisch.
***
In Ermangelung besserer Benennungen benutze auch ich die Formulierung
*Veranstaltung zur Vermittlung von Informationskompetenz*. Ich
empfinde sie als zu lang und zu holprig und auf der anderen Seite
als zu unpraezise. Hat jemand bessere Ideen?
Statt Veranstaltung koennte ich mir auch *Trainingseinheit*, bzw.
gegenueber Schulen *Unterrichtseinheit* vorstellen. Die
*Informationskompetenz* bleibt natuerlich, den Begriff haben wir als
Aequivalenz zu *information literacy* gerade muehsam eingefuehrt. Der
Begriff selbst sollte nun durch die Beschreibung von Standards mit
Inhalt gefuellt werden. - Aber kann eine Kompetenz wirklich
*vermittelt* werden? Handelt es sich nicht vielmehr um Versuche zur
Foerderung der Entwicklung einer Kompetenz? - (Der Begriff wird damit
praeziser und ueberhaupt nicht mehr benutzbar.)
An dieser Stelle noch einmal der Vorschlag von Herrn Hapke
> Beratung
> (Consulting) zur Verbesserung der Informationskompetenz unserer
> Kunden
der mir schon erheblich besser gefaellt. - Allerdings scheint er mir
eher in Richtung Informationsdienstleistung zu gehen als in Richtung
Bibliothekspaedagogisches Angebot (auch nicht besser, aber Sie
wissen, was gemeint ist), also im konkreten Fragefall dem Kunden
nicht nur die Information zu geben, sondern ihn zusaetzlich zu
befaehigen, kuenftige aehnliche Probleme selbst zu loesen.
Sind Trainingseinheiten dann *Gruppenconsulting zur Verbesserung der
Infromationskompetenz*?
Mit gespannter Erwartung einer Diskussion und herzlichen Gruessen
Detlev Dannenberg
LIK-Spruch des Tages:
*Was man sich selbst erfinden muss, lässt im Verstande die Bahn
zurück, die auch bei anderer Gelegenheit gebraucht werden kann.*
(Georg Christoph Lichtenberg)
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Detlev Dannenberg -
Tel. NEU, ab 21. Okt. 2002: 040 42875 3673
hochschule fuer angewandte wissenschaften hamburg
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